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Oben – Teil 1

Ich war neulich das erste Mal seit mehr als acht Jahren wieder „Oben“… Viele die mich kennen wissen bei diesem einen Wort schon was gemeint ist. „Oben“ ist „An der Nordsee“. Nie Ostsee, nie Dänemark oder gar Schweden. Immer nur Nordsee! Um genauer zu sein, auf Eiderstedt. Das ist eine Art Landzunge die am Anfang von Tönning, am Ende von Husum, rechts von der B5 und Links eben von der Nordsee begrenzt wird. Oben ist für mich auch eine Art Heimat und eben auch nicht. Ich habe hier fast alle Ferien meiner Kindheit verbracht. Aber es waren halt auch immer nur die Ferien. Trotzdem bin ich nie Tourist gewesen und werde es auch hoffentlich nie sein. Touristen haben für mich schon fast den Status eines Feindbildes. Aber dazu später mehr.

Ein Großteil meiner Familie lebt hier und somit kenne ich hier eigentlich nur den Alltag und Die Menschen die wirklich hier leben. Ich glaube ich kenne sie ganz gut. Ich konnte sie viele Jahr beobachten und studieren. Sie sind ein bisschen wie ihr Land. Sie sind oft rau, etwas wortkarg und manchmal auch unterkühlt. Aber sie sind auch ehrlich und was ich an ihnen am meisten schätze, sie sind authentisch. Sie legen nicht viel Wert auf Schein und Sein und du brauchst dir auch gar nicht erst viel Mühe geben mit „mein Haus, mein Auto, mein Schiff“ Das zählt hier alles nicht, das ärgert sie meist nur, weil sie glauben das du dich für was besseres hält, was du garantiert nicht bist.
Wenn sie dich mögen, dann tun sie dass, weil du bist wie du bist und nicht was du bist. Für einen Städter wie mich ist das nicht immer ganz leicht. Aber ich habe ja den Familienbonus.

Besonders mag ich ihre Sprache. Menschen die mich „Oben“ schon mal erlebt oder ein Telefonat mit meiner Mutter belauscht haben, wissen wovon ich rede und schmunzeln jetzt wahrscheinlich ein wenig. Ich kann nichts dagegen tun, es passiert ganz automatisch und ich verfalle in den gleichen, leicht schnodderigen Schnack, den ich so sehr liebe. Ich glaube als Halbeinheimische darf ich das auch ohne übergriffig zu werden. Aber eins würde ich nie tun. Ich würde nie „Moin“ sagen. Ich finde es so unfassbar respektlos was viele Touristen aus dieser Sprache machen, die den Nordfriesen so eigen ist wie ihr Wind und die Weiten. Dörte Hansen hat es in ihrem Buch „zur See“ so treffend auf den Punkt gebracht wie kaum jemand vor ihr.
Und eben der Gipfel der Unverschämtheit ist dieses „Moin“. Ein Wort das inzwischen wohl die ganze Welt kennt und leider auch jeder für sich und seine Zwecke missbraucht. An wirklich jeder Souvenir-Bude und jedem noch so kleinen Andenken-Stand wird es dir entgegen geschmettert. „Moin“ auf Mützen, auf Regenschirmen auf Bechern auf Schlüsselanhängern und was weis ich wo sonst noch überall drauf. Es ist so massiv das es schon fast zu einer Farce wird. Egal ob beim Bäcker neben dir ein Bayer oder ein Sachse steht jeder sagt „Moin“. Weil sie alle glauben das sie dann so besonders einheimisch daherkommen. Weil sie glauben das sie dann dazu gehören würden und das ja auch jeder hören muss und auch bitte hören soll. Ob er will oder nicht!
Ich für meinen Teil werde nie dazu gehören. Und so bin ich schon seit 40 Jahren nicht Fisch und nicht Fleisch. Und das ist auch ok so. Denn wie Anfangs schon erwähnt werde ich hier gemocht weil ich bin wie ich bin und das ist eben nicht von hier. Und vielleicht ist es genau das, was mich hier so zufrieden macht und zur Ruhe kommen lässt. Hier kenne ich meinen Platz.

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Saisonstart

Es ist schon wieder so weit. Der Wapelbadmarkt in Gütersloh bildet, wie in so vielen Jahren, den Saisonstart der Frühlingsmärkte. Für mich ist es immer ein bisschen wie Heimspiel. Ich war jetzt schon so oft mit meinem Stand dabei, das ich mich ganz besonders freue, auch alte Bekannte und Standnachbarn wieder zu sehen.

Aber es gibt natürlich auch einiges Neues. Ich konnte im letzten Winter mein Sortiment richtig toll erweitern und bringe viel schöne neue Dinge für deinen Garten, aber vor allem für deine Gartenbewohner mit.

Also, wenn du Lust und Zeit hast, komm vorbei!