Heute ist Wintersonnenwende und das ist für mich Grund genug, mich mal etwas näher mit dieser sagenumwobene und mythenreiche Pflanze zu beschäftigen. So finde ich es doch sehr verblüffend das es einer so unscheinbaren Pflanze zuzuschreiben ist das das große Götterreich Asgard unterging. Doch wenn man ein bisschen Später in der Zeitgeschichte nachschaut hat die Mispel plötzlich ganz positive Eigenschaffen. Denn beispielsweise die alten German wussten nicht nur um Ihre heilenden Kräfte, sondern verehrten die Mistel auch als Glücksbringer wenn sie am Tag der Wintersonnenwende, also genau heute, geschnitten wird. Heute ist der Brauch etwas abgewandelt aus Amerika zu uns geschwappt. Wenn man sich unter einem Mistelzweig küsst bringt eben das Glück. Und wenn man noch bedenkt das sie eine ausgesprochen vielseitige Heilpflanze ist, die sogar in der Krebstherapie Anwendung findet weis man ihren Wert durch aus zu schätzen. Zumindestens als Mensch. Denn die Bäume die von so einem Halbschmarotzer befallen werden, der die Mispel nun mal ist, finden es bestimmt nicht toll von ihr angezapft und um wertvolles Wasser und Nährstoffe gebracht zu werden. Doch die Mispel ist auch schlau. Im allgemeine lebt sie in Symbiose mit ihrem Wirt und zapft im nie soviel ab das der Baum nicht mehr überleben kann. Wär ja auch zu doof sich selber den Ast auf dem man sitzt abzusägen.
Aber schauen wir sie uns doch mal ein wenig genauer an.
Steckbrief
- Lateinischer Name: Viscum Album
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Familie: Gehört zu den Sandelholzgewächsen
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Arten: Laubholzmispel (bevorzugen weichhölzer), Tannenmispel, Kiefernmispel
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Blütenfarbe: Unaufällige, kleine, gelblichgrüne Blüten
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Blütezeit: Anfang April bis Ende Mai
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Früchte: Bildet kleine weißliche Beeren, die im Dezember reif sind
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Blattfarbe: Grün
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Blattform: Ledrig, Eiförmig
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Winterhärte: Wintergrün
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Wuchseigenschaften: Verankert Ihre Wurzel in der Rinde ihrer Baumwirte
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Wuchshöhe: Kugelförmig 30cm – 60cm
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Giftpflanze: Am Giftigsten sind die Blätterstängel. Aber auch die Beeren sind nicht unbedenklich und daher sollte Die Mistel nicht in Reichweite von Kindern wachsen.
Standort und Pflege:
- Licht: Im Winter wenn Ihr Wirt keine Blätter trägt kann sie zu viel Sonnet nicht gut vertragen
- Bodenart: Sie berührt niemals den Boden und wächst ausschließlich auf Bäumen
- Bodenfeuchte: Sie mag am liebsten hohe Luftfeuchtigkeit und wächst verbreitet an Flussauen
- Beschnitt: Sie kann ganzjährig geschnitten werden, steht aber unter Naturschutz und sollte nicht zum gewerblicher Gebrauch aus der freien Natur geschnitten werden. Ein gesunder Rückschnitt zum erhalt des Wirts ist jedoch erlaubt.
- Sie ist ein Halbschmarotzer, da sie selber Photosynthese betreibt
Bienenweide
- Necktarwert: Gering
- Pollenwert: Gering
Da die Mistel nicht geraden das üppigsten Angebot an Pollen und Nektar bietet ist sie als Bienenweide eher zu vernachlässigen. Trotzdem wird sie bei den Honigmachern aufgeführt
Heilpflanze
Als Heilpflanze ist die Liste der Beschwerden gegen die sie angewendet werden kann schier unendlich. Kein Wunder das die alten Druiden sie so verehrten, das sie nur mit goldenen Sicheln geschnitten werden durfte. Ich werde hier nur die wichtigsten nennen.
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Blutdruck regulierent
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Schmerzlinder besonders bei Rheumaerkrankungen
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verdauungsbeschwerden
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gegen Kopfschmerzen und Schindel
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beruhigt die Nerven
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Wirkt Blutsillen und wir bei Menstruationsbeschwerden, in den Wechseljahren und blutungen nach entbindungen empfohlen.
Bei der inneren Anwendung sollte man immer drauf achten ein Tee als Kaltauszug anzusetzen. Die gefährlichen Giftstoffe der Mispel werden so nicht gelöst und der Tee kann bedenkenlos in kleinen Schlücken getrunken werden.
Auch in der Homöopathie findet man die Mispel zu meist in Form von Globuli die aus dem Saft der weißlichen Beeren hergestellt werden. Hier wird sie ebenfalls gegen die oben beschriebenen Symptome eingesetzt. bevorzugt auch wenn sie mit schweren Gemütszuständen und Depressionen einhergehe
Qellen:
https://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_291.html
https://www.globuli.de/einzelmittel/globuli-von-t-bis-z/viscum-album/
http://heilkraeuter.de/lexikon/mistel.htm
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/ziergaerten/mistel-geheimnisvoller-baum-bewohner-4426
Und ist das nicht das Zeug, das Mirakulix immer mit seiner goldenen Sichel erntete, für den Zaubertrank?
So oder so: Toller Artikel! Ich bin ganz angetan, wieviel Mühe Du Dir gibst.
Ja genau, das ist das Zeug. Die geheime Zutat für den Zaubertrank der Bärenkräfte verleiht. Das hat übrigens nicht nur Mirakulix getan sonder alle Druiden die die Mistel als „Heilpflanze“ verehrt haben. An Asterix und Obelix ist also doch mehr wahres dran als man meint.
Ach und danke für die Blumen.