Seit einigen Wochen bin ich damit beschäftigt meinen Businessplan für meine bevorstehende Selbständigkeit zu schreiben. Das ist an und für sich nicht schlimm und ganz im Gegenteil sogar recht spannend. Zumindestens wenn es um den Textteil geht. Was will ich überhaupt genau machen und anbieten? Wie das alles Umsetzten? Und noch viel wichtiger, wer sollen meine Kunden sein. Wichtige Fragen, für die es sich lohnt, sich auch mal eine bisschen Zeit zu nehmen. Mir hat das Schreiben auf jeden Fall geholfen, meine Ideen und Vorstellungen noch mal besser auf den Punkt zu bringen. Das hat sich echt gelohnt. Bis dann der Finanzteil dran war. Eine Auflistung der Zahlen die ich „glaube“ in den ersten vier Jahren Umzusetzen. Na, da kann man sich ja ne ganze Menge wünschen. Aber wir sind hier doch nicht bei „wünsch dir was“. Hier wird von mir erwartet eine realistische Darstellung meiner zukünftigen beruflichen Umsetzung zu Papier zu bringen. Mit Wachstumsrate, Liquiditätsvorschau und Rentabilitätsansicht. Zum Glück gibt es Menschen die von der Materien mehr Ahnung haben als ich und mir geholfen haben das alles zu verstehen und zu durchschauen (ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an die IHK).
Aber wie ich da so meine Zahlen von links nach rechts jongliert habe, da dachte ich mir, sone Glaskugel wär jetzt schon was tolles… Dann bräuchte ich meine Kugel einfach nur Frage, „Wie stehe ich am Ende des Jahres da?“ und schwupp wär mein Finanzplan Wasserdicht und fertig. Und nicht nur der. Ich könnte ja alles Frage. „Wird meine altes kleines Autochen noch eine Zeit lang halten“ „Wird es wieder so ein heißer Sommer?“ „Werde ich und alle die ich liebe Gesund bleiben?“ „Was bringt uns 2021?“ Ich glaube eine Frage die dieses Jahr niemanden kalt lässt. Die wir alle gerne beantwortet haben möchten. Aber was ist wenn mir die Antwort nicht gefällt? Will ich wirklich jetzt schon wissen wenn ein geliebter Mensch oder eines meiner Tiere am Ende des Jahres nicht mehr an meiner Seite ist? OK, man könnte die Zeit die einem noch bleibt besser nutzen. Mehr Zeit miteinander verbringen und sie so schön gestalten wie es nur geht. Aber kann man das nicht sowieso? Sollte man nicht aus jedem Tag das beste machen?
Na klar sollte man. Und darum bin ich sehr froh, das ich keine Glaskugel habe. Und mich auf jeden neuen Tag freuen kann der vor mir liegt. Ich kann Pläne machen. Und wenn sie mal nicht gelingen, dann mache ich beim nächsten mal bessere Pläne. Und da ist es ganz egal ob es ein Businessplan, ein Finanzplan oder ein Plan für einen Hummelkasten ist. Was das für Pläne sind, die ich für 2021 habe hat tatsächlich neulich mal jemand gefragt. Aber das ist ein anderes Thema und will ein andermal beschrieben werden.