
In den letzte Tage habe ich aus unterschiedlichen Anlässen, die hier nicht näher erläutert werden sollen, meinen Blick erinnerungswärts gerichtet.
Das war auch alles gar nicht so schlecht was ich da gesehen habe. Gut, die eine oder andere Entscheidung hätte ich heute mit der Weisheit das Alters vielleicht anders getroffen. Aber was soll’s. Da darf man nicht so streng mit sich sein. Wer weis, wo ich dann gelandet wär… Egal, auch das ist ein anderes Thema.
Aber was ich vor allem gesehen habe sind Muster. Dinge, Situationen, Menschen und Entscheidungen die sich scheinbar immer Wiederholen. Es ist fast so wie mit der Mode. Alles schon mal da gewesen. Da fragt man sich schon, ob dem so viel besungenem Schicksal nichts besseres einfällt, als einen immer wieder vor die selbe Kreuzung zu stellen. Und tatsächlich habe ich oft genug immer wieder die selbe Abzweigung genommen. Anscheinend bin ich immer rechts rum gegangen (oder immer link rum… Wir wollen hier nicht politisch werden). Bin sprichwörtlich im Kreis gegangen. Wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss, das die Kreise sehr groß und die Jahre sehr lang waren und das Gedächtnis anscheinend nicht das beste ist. Das menschliche Gedächtnis neigt ja bekanntlich dazu, Unschönes zu vergessen und zu beschönigen.
Neulich habe ich mit einer jungen Freundin eine längere, wenn auch kurzweilige Autofahrt unternommen. Und wie das so ist, man kommt ins schwafeln. Es liegt wohl in der Natur der Sache, das die Älteren immer mehr zu erzählen haben als die Jüngeren. Und so habe ich halt ein bisschen erzählt. Aus meiner Jugend… Dieser Blick erinnerungswärts hat mich aufhorchen lassen. Hat mir eine Art Muster gezeigt. Als wäre mein Leben eine Tapete mit Rapport, der sich mit jeder neuen Bahn wieder holt. Immer die gleichen Situationen, ähnliche Menschen, die selben Empfindungen.
Ich muss gestehen, ich mag gar keine Tapeten mit Rapport. Ich mag viel lieber diese riesigen Bildtapeten die eher ein Gesamtkunstwerk sind, als eine ewige Wiederholung ein und des selben Musters. Tatsächlich finde ich das es langsam mal an der Zeit ist, das es auch etwas bunter wird auf meiner Tapete.
Für mehr Farbe braucht man allerdings auch mehr Mut. Ich habe nie zu denen gehört die sonderlich mutig waren im Leben. Da kann ich mich an einige Situationen erinnern, in denen mir der Mut gefehlt hat zu springen.
Vielleicht auch manchmal ganz gut so. Mann hätte ja tief fallen können. Dann lieber schön in der Komfortzone bleiben. Oder sollte ich sagen „im Rapport festsitzen“.
Jeden Tag kleben wir unsere Tapetenbahnen aufs neue und haben an jeder Lebenskreuzung die Chance, einfach mal einen Stift in die Hand zu nehmen und selber etwas zu gestalten.
Ja, das kommt dabei raus, wenn man im Januar zuviel Zeit hat, der Himmel so grau ist und der Schnee auf dem Land liegt. Man kann ihn förmlich riechen…
