Umweltschutz ist nichts für Feiglinge

Einige die hier schon länger lesen wissen, das wir ein bisschen Land haben. Auf einer kleinen Fläche (c.a. 2200Quadratmeter) haben wir bereits vor einigen Jahren eine Blühfläche für Bienen und andere Insekten angelegt. Ich wollte was tun für die Umwelt. Meinen Beitrag leisten. Einen Beitrag der auch wirklich was bringt.
Das war bei der ersten Einsaat schon nicht ganz einfach.

  • Welches Saatgut?
  • Wer kann uns das Pflügen und einsäen und anwalzen?
  • Müssen wir das Wässern.
  • Was machen mit den Quecken und der Lausemelle? ( Unerwünschte Beikräuter auf die ich ein anderesmal eingehe).
  • Wann schneiden und vor allem wie?

Viele Fragen auf die schlaue Leute, meist Studierte… die noch nie eine Sense in der Hand hatten, auch reichlich tolle Antworten haben.

  • Pflügen ist ganz schlecht. Macht das Bodenleben kaputt
  • Am besten alles per Hand, damit der Boden durch schwere Maschinen nicht verdichtet wird.
  • Fräsen ist ganz schlecht.
  • Nur regionales Saatgut.
  • Einsäen kurz bevor es Regnet…

Und so weiter und sofort…

Nun quälen wir uns seit einigen Jahren mit dieser Fläche rum. Haben verschiede Saaten probiert. Alles für den Artenschutz alles für die Umwelt. Wir versucht so viel wie möglich mit unserem eigenen kleinen Trecker zurecht zu kommen. Aber dieses Jahr waren wir an dem Punkt an dem es einfach nicht mehr so weiter ging. Ein Großteil der Fläche war so sehr mit Quecken durchwachsen, das wir handeln mussten.

Und jetzt ging das ganze Spielchen wieder von vorne los.

  • Sollen wir fräsen oder pflügen
  • Wo bekommen wir das Saatgut her (Das ist wirklich teuer)
  • Und vor allem, wer hilft uns dabei

Lange rede Kurzer Sinn. Unser wirklich ganz ganz fabelhafter Pächter und seine Tochter haben für uns gepflügt und dann alles mit einer Kreiselegge zerkleinert. Wahrscheinlich werden jetzt alle Umweltschützer und Bio-Fuzis einen Aufschrei der Entrüstung tun. „Das ist ja so schlimm wie Fräsen! Wie könnt ihr nur.“ Wir haben versucht so viel wie möglich kleingeschredertes aus der Fläche zu harken. Alles per Hand! Das ist keiner vergnügen. Die Antwort schlauer Leute auf die Frage wie bekomme ich den Bewuchs von der Fläche ist: bei uns machen das die Buftis (Bundesfreiwilligendienst) Und auf die Frage: Wohin mit dem ganzen Zeug? Bekommt man gar keine Antwort. Wir haben jetzt den Mount-Mastholte im Vorgarten.

Aber am meisten ärgern mich die Menschen die in ihren stinkenden Städten sitzen von Umweltschutz quaken und ihre Antwort das spielen mit Klebstoff ist. Wenn mir noch einer erzählt, er möchte etwas Gutes für die Biene tun kann ich für nichts garantiere.
Alle diese unglücklichen Menschen sind herzlich dazu aufgerufen zu uns zu kommen und beim Abräumen zu helfen. Spätestens nächstes Jahr werde ich da ein Umwltschut-Event von machen. Hier kann man sich ganz fabelhaft selber finden, tief in sich gehen und sich mal wieder so richtig spüren. Ihr glaubt gar nicht wie sehr ich heute morgen meinen Rücken spüre. Gibt es alles kostenlos bei uns.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Erklär doch mal einen Städter noch sobuz was das Problem ist. Quecken sind, warum genau doof? Und die zerkleinerten dürfen nicht auf dem Acker liegen bleiben, weil sie sich dann wieder vermehren und deswegen braucht ihr Leute, die die vom Acker sammel und auf einen Haufen werfen, richtig?

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    • Das hast du schon sehr treffend erklärt. Eigendlich finde ich die Quecke sehr bewundernswert. Und ich werde hier in kürze auch mal einen ausführlichen Artikel über dieses Wunderwerk der Natur verfassen. Das bin cih ihr wirklich schuldig… ;-). Wenn wir in der Fläche die wir neu einsäen möchten zuviele „Gräser“ (dazu gehört die Quecke) durch Wurzeln behalten, werden sich diese sehr schnell wieder durchsetzen. Dann können die Blühpflanzen aus der neuen Ansaat, die unsere Wildbienen so dringend brauchen, sich nicht durchsetzen. Das ist eigendlich das größte Problem von vielen Anderen. Die Antwort der konvetionellen Landwirtschaft ist, die Fläche vorm einsäen einmal totspritzen. Die Antwort des Artenschutzes, Alles per Hand absammeln.
      Kommt ihr nächstes Jahr zum Helfe?

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  2. Na klar, kommen wir, bzw. ich schicke die Kinder, als Buftis (Birkenhake-Un-Freiwilligen-Dienst), hihi.

    Aber mal in der Sache: Das klingt nicht meinem Laien-Ohren ja in der Tat nur so halb praktikabel alles. Wären da Obstbäume nicht vielleicht nützlicher für die Bienen. Aber wie gesagt: Ich hab von Blumen und Biemen noch weniger Ahnung als von Herz-OPs.

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    • Lustig, das mit der Steuobstwiese hat unsere Mutter eben auch gesagt. Streuobstwiesen brauchen aber auch viel Pflege. Und wir wollen nunmal eine Blumenwiese. Ich bin der Meinung das hier das Narungsangebot für Insekten vielfältiger ist. Aber ich überlege tatsächlich einen Teil der Fläche als Obswiese anzulegen. Mal schauen.

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