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Das Huhn das vom Fliegen träumt

Ein nettes kleines Buch mit einem vielversprechenden Titel und einem locker leicht gestalteten Umschlag. Zufällig bei Amazon drüber gestolpert. Kurzerhand auf die Wunschliste gepackt und schon liegt es zwei Wochen später unterm Weihnachtsbaum. Klingt alles ganz locker leicht und entspannt. Bis ich dann den ersten Absatz gelesen habe…

„ICH LEGE KEINE EIER MEHR – Das Ei rollte über den Käfigboden und blieb hinter der Barriere liegen. Sprosse sah es an – es war kalkweiß und blutbefleckt. Sie hatte seit zwei Tagen keines mehr gelegt und hätte nicht geglaubt, das sie überhaupt noch dazu in der Lage war. Und doch, hier war es – ein kleines trauriges Ei.“

Ich war nach diesem Absatz und den drei darauffolgenden so geschockt, das ich dieses Buch und seinen schaurigen Inhalt erst mal wieder zur Seite legen musste. 

Aber ich bin ja eine Leserin mit Ehrgeiz. Vor allem wenn es um Bücher mit Hühnern geht. Zum Glück. Denn hätte ich mich bereits von diesen ersten drei Absätzen einschüchtern lassen, dann wäre mir wohl eines der tiefgreifendsten Bücher meines bisherigen Leselebens entgangen. 

Wobei ich direkt zum Anfang sagen muss, die Erzählung ist nichts für zimperliche Hühnerversteher. Den darum geht es hier nicht. Unsere Heldin, das Legehuhn Sprosse steht in Wahrheit gar nicht für ein Huhn. Und die Scheune in der sie immer wieder vergebens Schutz sucht aber Eins ums Andere mal rüde abgewiesen wir, ist auch in Wirklichkeit keine Scheune. Genau so wenig wie das Wiesel ein Wiesel ist.

All diese Figuren, Orte, Situationen und Dinge die in dieser Erzählung eine Rolle spielen sind nur Metaphern. 

Ich muss gestehen das mir diese Einsicht auch erst auf den letzten Seiten aufgegangen ist. Aber besser spät als nie. Denn plötzlich ergibt alles einen Sinn. Die Aufgabe des Lesers ist in sich selber zu schauen und zu erkennen was in seinem Leben die Scheune darstellt. Den Ort an dem man immer wieder Schutz sucht, der einem aber nicht gut tut. Oder zu erkennen wer dein wirklicher Freund ist und vor allem warum. Aber die wichtigste Frage von allen ist in meinen Augen die, was in meinem Leben das Ei ist, das sich Sprosse so sehr wünscht… Eine wichtige, aber auch für mich die schwierigste. Ich habe alles andere erkannt. Die Scheune, das Wiesen, die Hoftiere, den Freund. Aber was ist das Ei in meinem Leben?

Was ist dein sehnlichster Wunsch? Ich finde das garnicht so einfach zu beantworten.

Diesen Beitrag habe ich mit dem karminroten Lesezimmer und der dortigen Junibüchern verlinkt. 

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Altes Land

Altes Land

von Dörte Hansen

Dit Huus is mien un doch nich mien, de no mi kummt, nennt’t ook noch sein.“


So steht es mahnend eingemeißelt im Giebel des alten Fachwerkhauses in dem Vera Eckhoff nun schon seit mehr als 60Jahren lebt. Damals kam sie an der Hand ihrer adeligen Mutter Hildegart von Kamcke als Kriegsflüchtling aus Ostpreußen auf den Hof von Ida Eckhoff in das alte Land. Ein Land voller Eingewachsener und Familien die diese Land seit ewigen Zeiten „Heimat“ nennen. Veras Mutter heiratete Karl, Idas Sohn der wie so viele in dieser Zeit als körperlich- aber vor allem geistich Versehrter aus dem Krieg zurück kam. In Karl fand Vera einen Verbündeten, einen Weggefährten, die beide die selben Wunden mit sich schleppten.
Und so beginnt eine Familiengeschichte wie es sicherlich so viele gegeben hat. Eine Geschichte voller Flüchtlinge jeder art und zu jeder Zeit. Heimatlos, die vor der Kälte, dem Hunger, den Gewähren und der Gewalt fliehen. Aber auch vor der Erinnerung und der Furcht.
Und so gehen die Jahre ins Land, als plötzlich Veras Nichte Anne vor der Tür des alten Bauernhauses, das so viel erzählen könnte steht. Auch Anne ist ein Flüchtling, genau wie Vera damals. Eine vertriebene, Vertrieben aus einem Leben in dem sie keiner wollte. Zwei Einzelgängerinnen, die sich ähnlicher sind als sie zu erst glauben und überraschend finden, was sie nie gesucht haben. Heimat.

Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, dessen Beschreibung mir so schwer gefallen ist. Woran liegt das? Die Geschichte ist nichts ungewöhnliches. Flüchtlinge hat es immer gegeben und auch die Kriegs- und vor allem die Nachkriegsschrecken sind in der deutschen Literatur hinreichend thematisiert worden.
Doch ist es anscheinend die Art der Erzählung. Dörte Hansen beweist in Ihrem Roman einen Erzählstil, der so bilderreich und eingängig ist, das man die Schecken dieser Zeit beim Lesen in der Seele spüren kann. Ein bisschen zu vergleichen mit einem Obstschnaps. Zuviel davon tut auch nicht gut.
Viele Themen werden in der Geschichte aufgegriffen und behandelt. Es geht nicht nur um Flüchtlinge, vor 60 Jahren wie auch Heute. Es geht auch um Heimat und das Gefühl „Zuhause zu sein“. Heimat und Besitz für die, die da nach kommen zu bewahren und weiter zu geben. Oder eben auch nicht. Und die Frage nach dem Warum. Ebenso die Frage nach dem Warum ein Mensch, ein Charakter so ist wie er ist. Was hat ihn dazu gemacht und was sind die Geschichten hinter den Menschen. Ich sehe es fast als Mahnung sich das zu Fragen bevor man über einen Menschen urteilt.

  • Humor: Bei der ein oder anderen Beschreibung der mitspielenden Figuren musste ich schon ein bisschen schmunzeln. Das könnten auch meine Nachbarn sein.

  • Fesselfaktor: Ich habe dieses Buch zum größten Teil in zwei Tagen inhaliert. Es waren zwei sehr graue Tage zu denen die eben so graue Stimmung dieses Romans besonders gut passte. Ich war sehr froh das mir nichts in die Quere kam, das mich dazu veranlasste das Buch zur Seite zu legen. Danach hatte ich aber auch einen Kater.

  • L’amour: Liebe ist hier ein allgegenwärtiges Thema und wird in vielen Facetten behandelt. Die Liebe zu anderen Menschen, zu den eigenen Kindern, zu den Eltern. Liebe zum Land und zur Heimat. Unerfüllte Liebe, Angst vor der Liebe und auch Sehnsucht nach Liebe. Aber es ist ganz sicher keine Liebesgeschichte.

  • Fantasie: Nein!

  • Tiefgang: Dörte Hansen gewährt uns mit ihrem Erstlingswerk einen tiefen Einblick in die verletzten Seelen Vertriebener wie Ausgestoßener aus vielen Bereichen. Hier sollte jeder hinschauen um zu erkennen wie gut es uns geht.

  • Schreibstil: Die Autorin pflegt durchaus einen Schreibstil den man mögen muss. Ich für meinen Teil liebe ihn. Sehr bilderreich nimmt Dörte Hansen den Leser mit ins alte Land zu den Menschen hinterm Deich. Durch diese Bilderreiche Sprache ist man relativ schnell mitten im Geschehen und Teil der Erzählung.
    Man kann sie fast riechen die salzige herbe Luft des Nordens. Kann sie sehen die alten knorrigen Obstbäume die das alte Land zu dem mach was es ist. Alt und knorrig wie seine Menschen die es beherrschen. Man kann sie fühlen die Angst vor dem was war und jeden Nacht von neuem sein wird. Man kann sie hören die Stimme des alten Hauses in dem Vera scheinbar nur Bewahrer ist. Nie Bewohner.

  • Cover / Titel: Das Cover ist schlicht aber schön und wenn ich mir den neuen Roman von Dörte Hansen anschaue auch ihr Markenzeichen.
    Der Titel ist in vielerlei Hinsicht zutreffend. Eine Erzählung die überwiegend im Alten Land spielt und von ihren Menschen eben so dem Leben dort berichtet. Was kann es da treffenderes geben.

  • Empfehlenswert: In dieser Kategorie kommt es selten vor das ich ein Buch als uneingeschränkt empfehlenswert empfinde. Aber hier ist es so. Ich habe diesen keinen Roman von meiner Mutter geschenkt bekommen die meine Buchgeschmack immer zu 100% trifft. Doch würde ich dieses Buch auch an jemanden weiterempfehlen dessen Geschmack ein ganz anderer ist. Mit dem Hinweis, lass dich einfach mal drauf ein und versuch zwischen den Zeilen zu lesen und zu lernen. Denn wenn man dieses Buch verstanden hat ist man schon ein ganzes Stückchen weiter.

Ich bin wirklich schon sehr gespannt auf Dörte Hansens neuen Roman, dessen Beschreibung sehr viel versprechend ist.

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Die Geschichte der Bienen

Die Geschichte der Bienen

von Maja Lunde

Kunststück… Ein Roman mit einer Biene im Titel und einer selbigen, tot abgebildet auf dem Cover. In einer Zeit in der das „Bienensterben“ in aller Munde ist. Und daraus nun einen Bestseller zu machen. Da wollte ich doch nun mal wissen ob Maja Lunde einfach nur auf der „Welle“ mitschwimmt, oder ob sie doch Ahnung von den Dingen hat, die Zusammenhänge sieht und etwas bewegen möchte um unseren Kindern eine besser Zukunft zu bieten als die, die sie so düster in die Geschichte dieses Romanes malt.

Die Geschichte der Bienen besteht eigentlich drei Geschichten in einer, die über die Jahrhunderte eng miteinander verwoben sind.
Alles beginnt mit dem Forscher und Samenhändler William der in England im Jahre 1852 den Grundstein der modernen Imkerei, wie wir sie heute kennen legt. Auf Grund seiner Forschungen und Beobachtungen lässt er eine der ersten Bienenbeuten bauen und macht somit ein bienenschonenderes Imkern möglich. Quasi steht dieser Engländer für den Start der kommerzielle Bienenhaltung
C.a.: 150 Jahr später macht der Leser bekanntschaft mit dem Berufsimker George in Ohio USA. Er ist einer der typischen Wanderimker wie es sie in den USA so viele gibt. Sie karren ihre hunderte von Völkern durch das ganze Land um von einer Massentracht zu nächsten zu wandern. Ohne Rücksicht auf Verluste. Doch diese stellten sich im Jahr 2007 auch bei Georg ein. Von heute auf morgen waren seine Beuten leer. Woran das wohl liegen mag.
Der Leser macht einen weiteren Zeitsprung von c.a. 90 Jahren. An der Seite der chinesischen „besteuberin“ (die braucht man jetzt, weil es ja keine Bienen mehr gibt) Tao wird dem Leser eine Zukunftsversion vorgehalten, die düster und grau ist. Sie nennen es die Zeit nach dem Kopals. Was auch immer das sein soll und was genau alles kollabiert ist wir nicht weiter verraten.

  • Humor: Ich bitte euch, es geht hier um ein erstes Thema. Es geht um das Bienensterben und unsere auch so düstere Zukunft.

  • Fesselfaktor: ich war in sofern gefesselt, das ich eigentlich immer nur auf die Stellen gewartet habe, in denen es um die Bienen geht. Aber leider waren so viele andere Nebenhandlungen wichtiger.

  • L’amour: Also meine Liebe zu den Bienen habe ich hier nicht wiedergefunden.

  • Fantasie: Naja, für die düstere Zukunftsversion in der die arme Tao ihr dasein als „Bestäuberin“ fristet braucht man eigentlich nicht viel Fantasie. Ich glaube es ist und allen klar was geschieht wenn unsere Bienen nicht mehr da sind.

  • Tiefgang: Sollte man wohl meinen. Aber für meinen Geschmack standen die Nebengeschichten zu stark im Vordergrund. So hat es die Autorin leider nicht geschafft wirklich nachdrücklich auf das Problem, dessen Ursache mit keiner Silbe erwähnt wird, hinzuweisen. Legt nahe das sie die Zusammenhänge doch nicht kennt?

  • Schreibstil: Der ist durchaus gutverständlich und man kann flüssig vor sich hin lesen. Maja Lunde schriebt sonst Jugend und Kinderbücher. Ihr leicht verständlicher Erzählstil, der für Jugendbücher wichtig ist, kommt ihr hier zugute.

  • Cover / Titel: Wie am Anfang schon erwähnt ist es in der heutigen Zeit nicht schwer aus einem Titel, in dem eine Biene vorkommt und ein totes Exemplar dieser Spezies auf dem Cover, ein viel gefragtes Buch zu machen. Und ja, es geht in diesem Roman auch um Bienen und auch um tote Bienen. Aber keines Fall’s um die „Geschichte der Bienen“. Für mich ist das eine bewusste Irreführung.

Alles in allem bin ich von diesem hoch titulierten Bestseller etwas enttäuscht. Es geht in diesem Roman in keinster weise um die Geschichte der Bienen, als viel mehr um die Geschichte der kommerziellen Bienenhaltung, welche lediglich unsere Honigbienen Apis melifera einschließt. Von den c.a. 560 Wildbienenarten die es in Deutschland gibt und denen es erheblich schlechter geht als unseren gut behüteten Wirtschaftsbienen, wird kein Sterbenswörtchen erwähnt. Ich finde es immer wieder erschreckend wie wenig Menschen wissen das es zwischen Wildbienen und Honigbienen gravierende Unterschied gibt. Und dieses Buch tut rein garnichts, um aufzuklären oder Möglichkeiten aufzuzeigen wie es unseren Bienen bald besser gehen kann. Wie schon gesagt, enttäuschend.

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Das Fundament der Ewigkeit

Das Fundament der Ewigkeit

von Ken Follett

Seit langem habe ich mal wieder Zeit und Muße gefunden einen Roman zu lesen. Und dann musste es natürlich auch gleich ein 1160 Seiten starker Wälzer sein. Aber wenn ein Buch gut ist kann es meiner Meinung nach nicht dick genug sein. Wie in diesem Fall.

Das Fundamen der Ewigkeit ist der dritte Teil der geschichtshistorischen Erzählung um die Kathedrale von Kingsbridge. Ebenso die Menschen und deren Schicksale die mal mehr oder weniger mit diesem Ort verbunden sind. Der erste Teil, Die Säulen der Erde, sind mir noch gut in Erinnerung. Nicht zu letzt weil ich diese Erzählung als Hörbuch bestimmt schon x-mal gehört habe. Der zweite Teil „Die Tore der Welt“ ist mir schon weniger gut im Gedächtnis geblieben. Da es im dritten Teil aber nur wenige Verweise zu Teil eins und zwei gibt macht das nicht viel und man versteht die Geschichte recht gut.

  • Humor: Da es sich hier um eine historischer Erzählung handelt, die die großen Bürger- und Glaubenskriege des 16ten Jahrhunderts zum Thema hat, wäre Humor doch an der falschen Stelle.

  • Fesselfaktor: Wer sich ein bisschen für unseren christlichen Glauben und seine Spaltung in Evangelisch und Katholisch interessiert, wie es damals dazu kam und wo genau die Unterschiede liegen, was die Menschen damals dazu bewegt hat ihren Glauben neu zu definieren, der wird dieses Buch so schnell nicht aus der Hand legen.

  • L`amour: Aber nicht nur der geschichtliche Hintergrund fesselt den interessierten Leser. Auch die Wirren der Liebesgeschichte um Ned, Margery und ihr Familien die scheinbar untrennbar in einer Zeit der tiefen Trennungen zwischen Katholiken und Protestanten mit einander verwoben sind.

  • Fantasie: Hier sind nur die Hauptdarsteller erfunden. Im Anhang gibt es eine ausführliche Beschreibung der Figuren die es wirklich gegeben hat. Und das sind nicht wenige. Auch war ich beim Lesen immer wieder entsetzt wie grausam diese Zeit war und musste immer wieder feststellen wie viele Parallelen es zu den heutigen Glaubenskriegen gibt. Haben wir denn nichts gelernt?

  • Tiefgang: Tief taucht der Leser ein in eine historische Zeit, die unsere gar nicht so unähnlich ist. Hier braucht man nicht mal mehr zwischen den Zeilen lesen um zu verstehen.

  • Schreibstiel: Ein Follet ist ein Follet und somit immer ein Gütesiegel für einen excellenten Sprachgebrauch und einen sehr gut verständlichen Schreib- und Erzählstil. Ein wahrer Genuss.

  • Couver/Titel: Also das ist das einzige was ich wirklich bescheuert finde. Diese Romane von Ken Follett schauen alle gleich aus und haben auch scheinbar alle den gleichen aussagelosen Namen: Das Fundament der Ewigkeit, Die Pfeiler der Macht, Die Tore Der Welt… Da könnte man beliebig eins gegen das andere austauschen.

  • Empfehlenswert: Für Liebhaber großer Romane mit historischem Hintergrund die keine Angst haben sich beim halten das Wälzers ne Sehnenscheidenentzündung zu holen auf jeden Fall. Vielleicht ist es ja auch noch eine gute Geschenkidee zu Weihnachten. Zeit genug ist ja noch.

Besonders beweg hat mich an diesem geschichtsträchtigen Meisterwerk, die Ausarbeitung der Gegensätze zwischen katholischem und protestantischem Glaube. Ich bin evangelisch. Zwar nicht mit Leib und Seele, aber irgendetwas hat mich doch immer davon abgehalten aus der Kirche auszutreten. Mein Mann ist katholisch. Zwar mit noch weniger Herzblut wie ich, aber er hat diesen Glauben Quasi mit der Muttermilch eingetrichtert bekommen. So ist das halt auf dem Land. Bei den vielen Glaubensfeiern, die einem im Alltag so begleiten und nur schwer zu umgehen sind (Weihnachten, Ostern, Taufen, Beerdigungen) haben wir schon oft mit erstaunen festgestellt wie unterschiedlich der christliche Glaube ausgelebt werden kann. Jetzt, mit dem Hintergrundwissen wie es zu einer Spaltung dieses einen Glaubens in Katholisch und evangelisch kam, sehe ich die Dinge viel klarer und verstehe das Warum. Warum gibt es bei uns keine Heiligen, kein Latein und nicht so viel drum rum?
Nach diesem Verstehen bin ich wirklich froh nie aus der Kirche ausgetreten zu sein und dem Glauben anzugehören der für mich genau der Richtige ist.

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Die Honigfabrik Eine Betriebsbesichtigung

Die Honigfabrik
Eine Betriebsbesichtigung

Von Diedrich Steen und Jürgen Tautz

Ein Buch das ich schon vor einer ganzen Zeit gelesen habe, das mir aber immer noch gut in Erinnerung geblieben ist. Das ist für mich Grund genug euch Heute mal ein bisschen da drüber zu erzählen.
Diedrich Steen ist der Praktiker und Jürgen Tautz der Wissenschaftler. Beide haben sich zusammen getan, um für uns den Superorganissmus Bien so anschaulich wie möglich zu erklären. Sie geben Antworten auf die Fragen, warum bei den Bienen die Jungs nicht mehr geduldet werden, wenn es gerade so schön kuschelig wird, was es mit den sexuellen Asschweifungen einer jungen Königin auf sich hat und noch viele mehr. Wer glaubt das ist nichts für ihn, weil er von Bienen gar keine Ahnung hat täuscht sich gewaltig.

  • Fesselfaktor: Diedrich Steen ist wie schon erwähnt der Imker der beiden Autoren. Warscheinlich fällt deswegen seine Betrachtung und Beschreibung der Honigfabrik etwas umgänglicher aus, was mir persönlich mehr liegt.
  • Tiefgang / Wissenswertes: Hier kann wiederum Jürgen Tautz mit seinem scheinbar unbegrenzten Wissen über die Welt der Bienen und die Zusammenhänge innerhalb des Superorganismus „Bien“ punkten.
  • Schreibstil: Da es sich um zwei Autoren handelt wird dem Leser auch zwei Schreibstiele geboten. Der eine eher wissenschaftlich geprägt, der andere dafür praktischer und leichter zu verstehen.
  • Empfehlenswert: Auf jeden Fall! Und das ganz sicher nicht nur für Imker oder solche die es werden wollen. Dieses Buch spricht jeden an, der sich für Bienen und ihre ganz andere Art das Leben zu meistern, interessiert. Es stimmt schon, ich kenne wirklich nicht viele Lebewesen die so ganz anders sind als wir. Dieses Buch hilft sie zu verstehen und bringt uns ihnen ein Stück näher.
  • Verständliches Fachwissen: Wie schon erwähnt, man braucht bei weitem kein Imker sein um diese Buch zu verstehen. Doch sollte man bereit sein den einen oder anderen Fachbegriff mal nachzulesen und sich für die Materie auch auf anderen Kanälen zu interessieren.
  • Bilder und Fotos: Im hinteren Teil des Buches sind einige Bilder zum besseren Verständnis abgebildet. Zum Beispiel eine Aufnahme die veranschaulicht wie die Sehwelt einer Biene beschaffen ist. Oder wie eine Varroamilbe mal von Nahem ausschaut. Doch ich bin der Meinung das ein Sachbuch nie genug Bilder haben kann und da hätte ich mir bei diesem Buch durchaus noch ein Paar mehr gewünscht. Auch finde ich es nicht gelungen, das der Bildteil im Anhang von Textteil getrennt ist. So muss man beim lesen immer Umständliche nachschlagen wenn man das zum Text gehörige Bild sehen möchte.
  • Cover / Titel: Das Cover ist nett und ansprechend gestaltet und trifft den Ton der Zeit. Den Titel fand ich erst ein bisschen technisch und finde es auch fast schade das ein Imker seine Bienen auf eine „Fabrik“ reduziert. Für mich sind meine Bienen viel mehr als nur Honiglieferanten.
    Doch die fixe Idee die dahinter steckt ist schon nett und auch unterhaltsam umgesetzt.
  • Inspirierend: ich glaube das nur die wenigsten auf Grund dieser Lektüre sagen: „Ach wie spannend, dann werde ich doch mal Imker“. Aber ich glaube auch das es garnicht die Absicht der beiden Autoren ist. Dieses Buch soll die Leute einfach ein bisschen sensibilisieren für die Bedürfnisse und Lebensart unserer Honigbiene und das tut es ganz hervorragend
  • Persönlicher Bezug: Ich denke das liegt auf der Hand. Was aber vielleicht nicht jeder weis, Diedrich Steen ist unser Vorsitzender im Kreisimkerverein und da ist man natürlich auch neugierig, was der so schlaues von sich gibt. Und ich finde das ist eine ganze Menge.
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Stine

Stine

von Marlies Wiedenhaupt

Anneline Petersen war ein ganz besonderer Mensch, der in keinen Rahmen passte“ So beschrieb Pastor Melf Binge Anneline in ihrer Grabrede und ich habe bei der Lektüre dieser Biografie den Eindruck gewonnen, das er sie nicht hätte treffender beschreiben können. Und weil Stine nun mal war wie sie war möchte ich auch die Rezension ihrer Biografie in keinen Rahmen zwängen und schreib heute mal ein bisschen frei von der Leber weg.

Stine war eine Landwirtin, die auf dem elterlichen Hof mitten im alten Husum mehr als 17 Hektar Land bewirtschaftete. Und das ganz allein. Das war schon sehr ungewöhnlich für die damalige Zeit. Eine Frau die in der Landwirtschaft ihren Mann steht. Doch sie hatte wohl keine andere Wahl. Ihr Bruder sollte den Hof nach dem zweiten Weltkrieg übernehmen. Doch Stine wartete ihr Leben lang vergebens auf seine Rückkehr. Immer in der Hoffnung er käme eines Tages nach Hause, hielt sie den Hof so gut sie eben konnte aufrecht. Und das bis sage und schreibe zwei Wochen vor Ihrem Tod. Da war sie 85 Jahr alt. Das soll ihr erst mal einer nachmachen.

Doch Stine konnte nicht nur Arbeiten. Alte Schulbücher belegen das sie ein außergewöhnlich intelligentes Mädchen war. Sie spielte Klavier, kannte Unmengen von alten Volksliedern, konnte blitzschnell im Kopf rechnen (Wer kann denn das heute noch) und hatte eine ganz besonders innige Bindung zu ihren Tieren. Das Kapitel das sich mit der Verbundenheit zu ihren Tieren befasst, wird wie folgt eingeleitet: „Anneline Petersen war „mit dem Land und den Tieren verbunden wie der Wind und das Meer“. Das versicherte sie einem NDR-Reporter und das bestätigen die Menschen die sie kannten“. Dieser Satz ist mir noch lange im Gedächtnis geblieben. Auch wenn es vielleicht nicht der vorgezeichnete Weg diese gescheiten Mädchens war sich von Morgens bis Abend’s auf dem Hof krumm zu buckeln, so glaube ich doch das es ihre Bestimmung war. Diese innige Verbundenheit mit den Tieren, für die sie sorgte und mit dem Land auf dem sie lebte, hat ihr scheinbar ein erfülltes Leben beschert.  Und darum Ist sie vielleicht auch ein Stück weit Vorbild für mich geworden.

Man darf auch nicht vergessen, das sie eine der reichsten Frauen Husums war und doch nie Geld auf der Tasche hatte. Das Land das sie besaß und bewirtschaftetet lag schon fast im Husumer Stadtkern und muss ein Vermögen wert gewesen sein. Sie hätte leicht alles hinwerfen, Land und Tiere verkaufen und die Füße hochlegen können. Tat sie aber nicht. Und vor so viel Courage ziehe ich meinen Hut.

Doch leider nimmt die Geschichte ein weniger ehrenvolles Ende. Die Tatsache das eine Nacht nach Stines Beerdigung ihr alter Hof im Stadtweg 42 bis auf die Grundmauern nieder brannte hat mich sehr traurig gemacht. Doch wahrscheinlich ist es besser so. Mit Stine ging anscheinend auch ein Stück des alten Husums und nun ist auch ihr Hof nicht mehr. Übrig bleiben uns die Geschichten und kuriosen Erzählungen der Hinterbliebenen die Stine noch gekannt haben wie sie war. Diese Zeitzeugnisse trägt Marlies Wiedenhaupt in dieser kleinen Biografie zusammen und lässt Stine wieder ein Stück weit lebendig und vielleicht auch unsterblich werden. Ich für meinen Teil bin dankbar, das ich Stine wenigstens auf diese Art und Weise kennen lerne durfte und von ihr lernen konnte, das ihre tiefe Verbundenheit  mit ihrem Land und ihren Tieren mehr bedeuten als Geld und Wohlstand. Davon könnten sich mal so einige Leute eine Scheibe Abschneiden.

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Der Igelfreundliche Garten

Der Igelfreundliche Garten

von Wolf Richard Günzel

Es ist ja wirklich traurig das bei uns auf dem Land sich die Igel scheinbar gar nicht mehr wohlfühlen. Wir haben in unserem Garten zumindestens keinen. Woran liegt das eigentlich und was muss ich tun damit sich die kleine Stacheltierchen bei uns wieder ansiedeln? Zum Geburtstag habe ich ein Igelhaus geschenkt bekommen. Alleine das aufstellen dieser artgerechten Behausung wird es aber nicht bringen. Darum habe ich gleich dazu noch dieses nette kleine Büchlein bekommen, um nun zu erfahren was diese possierlichen Gesellen so brauchen. Und obwohl es nur ein kleines Din-A6 großes Buch, ist das gerade mal eine Stärke von c.a. 120 Seiten aufweist, hat sich mein Bewusstsein wie ein naturnaher Garten auszusehen hat im allgemeinen und wie man dem Igel ein artgerechtes Zuhause gestallten kann im besonderen, um ein vielfaches gemehrt. Da kann ich nur sagen: Das hat sich wirklich mal gelohnt.

  • Fesselfaktor: Als fesselnd würde ich es jetzt nicht unbedingt beschreiben. Aber Langweilig ist es ganz und garnicht
  • Tiefgang / Wissenswertes: Auf jeden Fall. Zum einen lehrnt man sehr viel und das nicht nur über Igel. Zum anderen handelt es sich auch um ein nachhaltiges Wissen, wie man seinen Garten für Wildtiere und Insekten zu einem besseren Lebensraum gestalten kann. Ich finde ein Thema das uns alle (und damit meine ich nicht nur die Gartenbesitzer) angeht.
  • Schreibstil: Eingänig und wunderbar leicht zu lesen. Keine Spur trocken oder arogant.
  • Empfehlenswert: Durch aus. Ich bin vor einiger Zeit schon auf den Pala Verlag aufmerksam geworden, da mein Kalender den ich nun schon im zweiten Jahr habe, auch hier veröffentlicht wird. Ich muss wirklich sagen das die ne Menge toller Bücher im Angebot haben die derzeit genau mein Interessensgebiet abdecken. Schau ruhig mal rein.
  • Verständliches Fachwissen: Auch hier ein großes Plus. Die wenigen Fachbegriffen, wie zum Beispiel das Jacobsonsche Organ, werden sehr gut und allgemeinverständlich erklärt.
  • Bilder und Fotos: Hier hätte ich mir vielleicht ein paar mehr von den hübschen bunten Zeichnungen wie auf dem Cover gewünscht
  • Cover / Titel: Der Titel ist ja wirklich erfrischent unmissverständlich. Da ist devinitif drin was drauf steht.
  • Inspirierend: Auf Grund der Tatsache das sich das Buch nicht nur auf den Igelfreundlichen Garten bezieht durchaus. „So machen sie ihren Garten zum Paradies nicht nur für Igel“ ist schließlich der Untertitle und somit bekommt man jede Menge Anregungen seinen Garten Naturfreundlich zu gestallten und wird angeregt sich mehr mit dem Thema Naturnaher Garten zu beschäftigen.
  • Persönlicher Bezug: Vor ewig vielen Jahren habe ich in Der „Nistkasten AG“ mit meiner damals besten Freundin ein Igelhaus selber gebaut und in unserm Garten aufgestellt. Meine Eltern haben noch jahre später immer wieder beobachten können, Das das Igelhaus auch wirklich bewohnt war. Nun habe ich erstmals einen eigenen Garten großen und frei zugänglichen Garten. Aber leider lebt da drin kein Igel. Das werden wir jetzt mal ändern.

 

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Bitter & Sweet Teil 3 – Verlorene Welt

Bitter & Sweet Teil 3 – Verlorene Welt

Von Linea Harrys

Wie das manchmal so ist mit Trilogien, am Ende geht ihnen schon mal die Puste aus. Und das war bei Jillian und ihren Hexenfreunden im dritten Teil leider nicht anders. Ich hatte mir dieses Buch mit in den Urlaub genommen. Da ich es am Ende des Urlaubs seiner Besitzerin zurückgeben wollte, ich eh keine Alternative zur Hand hatte und es die ganze Woche schlechtes Wetter war, blieb mir ja nun nichts anderes mehr übrig, als diesen letzten Teil zu lesen. Irgendwie wollte ich es dann auch abschließen. Aber vom Hocker gerissen hat es mich nicht.

Der Überwiegenden Teil der Erzählung um unsere Superhexe Jilian spielt bei ihrem Vater in der Unterwelt. Ja, ihr habt richtig gelesen, in der „Unterwelt“. Und das war mir dann doch eine Spur zu viel Fiktion. Erschwerend kommt noch hinzu das unsere kleine Heldin ein Superheldin zu sein scheint. Situationen in denen selbst ein gestandener Dämon und langjähriger Bewohner dieser Unterwelt an sein Grenzen stößt, sind für Madam scheinbar ein Klacks. An diesen Stellen macht es sich die Autorin meiner Meinung nach doch etwas zu einfach, so das schnell Langeweile aufkommt. Wie gesagt, ich hatte leider keine alternative dabei.

  • Humor: Sobald unsere Heldin in der Unterwelt angekommen ist, haben die dortigen Bewohner die auf der falschen Seite stehen nicht mehr viel zu lachen. An sonsten ist mir das Schmunzeln der ersten zwei Bände schon im ersten drittel ausgegangen und eher einem gelangweilten Gähnen gewichen.
  • Fesselfaktor: Leider zwischen Realität und Unterwelt auf der Strecke geblieben.
  • L’amour: Ein bisschen Kuschelsex hier und ein bisschen Knutscherei da.
  • Fantasie: Da mir Jillian’s Abstecher in die Unterwelt im zweiten Teil schon ein Quäntchen zu viel des Guten war, war mir das halbe Buch das in der Unterwelt feststeckt dann erst recht zu viel.
  • Tiefgang: Ähhh ne!
  • Schreibstil: Wenigstens der ist Konstant geblieben und verlangt vom Leser keine Höchstleistungen. Ist auch mal ganz angenehm.
  • Couver / Titel: Passt wieder mal fabelhaft zum ersten und zweiten Teil. Aber der Zusammenhang zwischen Handlung und Titel hat sich mir immer noch nicht eröffnet. Ich gebe die Hoffnung auf.
  • Empfehlenswert: Ach nun ja… Ich find es schon ganz gut die Trilogie komplett gelesen zu haben. Bin halt son Mensch der gerne etwas fertig macht. Wenn man so oder so nicht gerade etwas anderes vor hat schadet es ja auch nicht.
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Bitter & Sweet Teil 2 – Geteiltes Blut

Bitter & Sweet Teil 2
Geteiltes Blut

Von Linea Harrys

Nachdem ich den ersten Teil dieser netten Teeny-Trilogie innerhalb kürzester Zeit (Ich glaube es war kein ganze Woche ) quasi inhaliert habe konnte ich beim zweiten Teil natürlich nicht an mich halten. Das ist wie mit einer Schachten Pralinen… Da ist man ja auch nicht nur eine und stellt den Rest wieder in den Schrank. Na gut, zumindest ich nicht.

Spannend ging es auf jeden Fall weiter mit Jill und ihrem Vampier, der Ihr an ihrem 18ten Geburtstag doch gefährlich nah kommt. Haben die denn bei Edward und Bella nicht gelernt? Anscheinend nicht. Und so nimmt das Liebesdrama seinen Lauf. Doch wir wären nicht in der Welt von Linea Harrys wenn nicht auch ein paar Dämonen oder „Mairas“ auf der Bildfläche erscheinen würden um Jillian das Leben schwer und für uns die Geschichte spannend zu machen. Und so geht das muntere Treibel um Teeny-Liebe, Teeny-Intrigen und jede Menge Gemetzel (schön sauber und Teenygerecht verpackt) weiter.

Besonders hat mit Jillian’s unfreiwilliges kleines Haustier gefallen. Ein echt irischer Kobold, mit hohem Nervfaktor, um den sie wahrscheinlich 90% der Leserschaft beneidet. Ich übrigens auch.

  • Humor: Die Lage wird deutlich ernster, aber zum Glück gibt es immer noch was zum Schmunzeln.
  • Fesselfaktor: Eigentlich schon noch vorhanden. Da sich die Geschichte aber langsam anfängt zu wiederholen (wie das leider bei so viele Trilogien ist) wird es doch stellenweise etwas vorhersehbar. Bis dann das unerwartete passiert… Aber hier wird nichts verraten.
  • L’amour: Leider über große Stecken ein eher frustrierendes Thema. Ich mag halt lieber wenn die Liebenden das tun können wozu sie eigentlich das sind. Lieb zu einandre zu sein. Und nicht ewig zu schmollen.
  • Fantasie: Jillian’s Abstecher in die Unterwelt ist mir dann doch ein Quentchen zu viel des Guten. Doch wer auf Drachen, Dämonen und Höllenhunde steht ist hier in bester Gesellschaft.
  • Tiefgang: Natürlich nicht. War nach dem ersten Teil auch nicht zu erwarten.
  • Schreibstil: Hier bleibt sich die Autorin treu.
  • Cover / Titel: Pass wie nicht anders zu erwarten war ganz fabelhaft zum ersten Teil. Leicht locker und ein bisschen verspielt in aktuellem Farbdesign. Nur hat sich mir der Sinn des Titels immer noch nicht eröffnet. Kommt vielleicht beim dritten Teil.
  • Empfehlenswert: Klar, wem der erste Teil gefallen hat, der wird sicher die Finger nicht vom zweiten lassen können. Und zum Glück gibt es ja auch noch einen dritten.
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Bitter & Sweet – Mystische Mächte

Bitter & Sweet
Mystische Mächte

Von Linea Harris

Oh ja, endlich mal wieder eine nette Teeny-Trilogie um Hexerei, Zauberei, die Liebe und das unendlich Böse. Eine Mischung aus Harry Potter, Silber und diese Bella und Edward Geschichte. Auch wieder schön in drei Teilen verpackt, von denen jedes um die 350 Seiten stark ist. Dann wird einem wenigstes nicht so schnell Langweilig. Aber jetzt erst mal zur Geschichte.

Jillian ist 17 und eigentlich ein ganz gewöhnlicher Teenager, der nicht sehr beliebt ist. Sie ist halt manchmal ein bisschen anders als die anderen. Das ist glaube ich immer so in diesen Romanen. An ihrem 17ten Geburtstag erfährt sie auch warum. Sie ist von Geburt an eine Hexe und hat magische Fähigkeiten die in ihr schlummern. Nun ist sie alt genug, um in der Winterford Akademie, eine Schule für Zauberei und Hexerei… (auch ne, das war Harry Potter) aufgenommen zu werden. Dort soll sie zusammen mit anderen Hexen, Vampiren und Werwölfen lernen mit ihrer Magie umzugehen und sie zu beherrschen. Leichter gesagt als getan. Denn unsere Heldin ist auch in dieser Welt etwas anders als die anderen. Aber das kennt sie ja schon. Doch wie anders sie ist und wieviel Ähnlichkeit sie schlussendlich mit ihrem vermeintlich verstorbenen Vater hat. Das hätte sich wohl keiner träumen lassen. So sorgt die schlaue Autorin am Ende der Geschichte für eine spannende Sprungschanze in den zweiten Teil, der selbstverständlich schon vor mir liegt.

  • Humor: Es ist jetzt keine Komödie, aber ein bisschen Situationskomik ist schon dabei.
  • Fesselfaktor: Wenn jemand auf son Teenygeschwafen steht wie ich, kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Ich hab für diese locker leichte Lecktüre gerade mal eine Woche gebraucht. Und ich hatte nicht Frei.
  • L’amour: Von Rumknutscherei mit einem Lehrkörper bis Herzschmerz wegen einer unerfüllten Liebe zu einem Vampir (wie wir von Bella und Edward bereits wissen ist das Rumknutschen mit einem Vampiren nicht ganz so einfach) ist wirklich für jeden was dabei. Selbst die Homosexuellenfront kommt nicht zu kurz.
  • Fantasie: Also ich fantasiere mir beim lesen solcher Geschichten immer aus wie toll es wäre wenn man magische Fähigkeiten hätte. Oder wie es wohl wäre einen Vampir zu küssen…
  • Tiefgang: Das einzige was hier Tiefgang hat ist ein lustiger Dämon namens Leviathan, der zurück in die tiefen der Unterwellt „geht“.
  • Schreibstiel: Hier wir eindeutig eine Leserschaft mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren angesprochen. Erzählt wird aus der Sicht unserer Superhexe Jillian und da ist es nur authentisch den Schreibstiel der Gedankenwelt eines Teenys anzupassen. Sehr lustig, aber auch leicht zu lesen. Man wird ganz bestimmt nicht überfordert.
  • Cover / Titel: Hübsch gestaltet, fast schon ein bisschen kitschig und der Titel könnte nicht weniger aussagen. Na ja, so werden wenigstens keine Erwartungen geweckt. Allerdings wären mir die Bücher ohne Empfehlung nicht aufgefallen.
  • Empfehlenswert: Für junge Leseratten und solche die es werden wollen oder sollen ganz bestimmt. Wenn durch solche Bücher unser Nachwuchs wieder mehr liest anstelle die Nase hinterm Smartphone zu verstecken kann ich hier nur ein ganz großes Plus geben. Mir hat das Buch wirklich viel Spaß gemacht.