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Ein ganz neues Leben

Ein ganz neues Leben

von Jojo Moyes

Für Louisa Clark heißt es jetzt nach dem Will nicht mehr da ist, weiter Leben. Und am besten noch so, wie er es sich für sie gewünscht hat. Aber das ist gar nicht so einfach für Louisa. Allein in einem tristen Apartment in London mit einem wirklich schlechten Job am Flughafen und den Schuldgefühlen nichts von dem erreicht zu haben, was Will von ihr erwartet hätte. So versucht sie einmal zu oft ihre Trauer und Einsamkeit, ihre Selbstanklage und die Unfähigkeit zu verzeihen, mit einer Flasche Rotwein runter zu spülen. Sie stürzt stockbesoffen vom Dach ihres Hauses und kommt gerade noch mal mit dem Leben davon. Doch wie schwer sind ihre Verletzungen und hat sie nun das selbe Schicksal zu tragen wie Will?

Die Fortsetzung des Bestsellers „Ein ganzes halbes Jahr“ ist wirklich durchweg spannend zu lesen, bleibt aber hinter seinem Vorgänger an Tiefgang und Berührungspunkten zurück. Ist aber auch nicht schlimm. Ich weis noch, wie ich mich letztes Jahr in die Geschichte um Will und Louisa festgelesen habe. Da hatte ich wirklich noch Tage später das Gefühl, mir hätte jemand das Herz raus geschnitten.
In „Ein ganz neues Leben“ geht es viel mehr um die Menschen die zurück bleiben, wenn einer geht und wie man in unsere Welt der Vorwürfe und des Anklagens, mit dem Finger auf andere Zeigen, zurecht kommen muss. Dieses Buch lädt zum nachdenken ein, ob wir nicht so manches mal zu schnell urteilen wenn wir wieder mal in der Zeitung lesen „Mehrfache Mutter bringt erst ihre Kinder und dann sich selbst um“. Urteilen wir nicht zu schnell mit „Wie kann man nur“ oder „Was für ein Monster“? Sollte man sich nicht viel mehr die Frage nach dem „warum“ stellen. Da uns das „Warum“ aber oft genug nichts angeht, sollten wir wenigsten aufhören mit dem Finger auf die zu Zeigen die bleiben und die die gegangen sind. Es sind beides Opfer.
Aber nicht genug der schweren Zeit. Auch stehen die Hinterbliebenen oft vor der Hürde, das Weiterleben zu meistern und sich Neuem zu öffnen. Das Leben geht weiter. Ob man will oder nicht. Die Frage ist, was man draus macht und welchen Weg man einschlägt um wieder nach vorne blicken und los lassen zu können. Vor genau dieser Hürde steht nun auch Louis und der Leser darf gespannt sein ob und wie sie es schafft „Ein ganz neues Leben“ zu beginnen.

  • Humor: Sicher, auch ein wenig. Das bleibt bei Louisas Familie nicht aus.
  • Fesselfaktor: Hier würde ich auch wieder 100% geben, aber mit weniger Herzschmerz.
  • L’amour: Louisa ist eine attraktive junge Frau. Da würde schon was fehlen wenn nicht früher oder später ein Kerl auftaucht. Aber ich will hier nicht zuviel verraten.
  • Fantasie: Nein! Oft genug erschreckend realistisch. Man hätte das Buch mit einem Spielgel im Cover versehen sollen.
  • Tiefgang: Auch hier ist das Thema wieder so gewählt, das man um ein gewisses Maß an Tiefgang nicht drum rum kommt. Was ich aber auch hier wieder sehr gut finde. Die Leute sollen gefälligst mal nachdenken was sie mit ihrer ewigen Fingerzeigerei anrichten.
  • Schreibstil: Wie zu erwarten war, nachdem ich den ersten Teil gelesen haben, leicht und eingängig zu lesen. Hat Spaß gemacht.
  • Cover / Titel: Mittlerweile erkenne ich eine Jojo Moyes Roman allein am Cover. Die schauen mit ihrer Scherenschnittoptik immer gleich aus. Schon fast wie ein Markenzeichen. Hat auch seine Vorteile. Muss man nicht lange nach dem Autor suchen.
  • Empfehlenswert: Auf jeden Fall. Ich glaube durch diese Buch könnte noch so manche etwas lernen. Doch sollte man zuerst den Vorgängerroman gelesen haben.
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Ein ganzes halbes Jahr

Ein ganzes halbes Jahr

von Jojo Moyes

Ich finde es sehr verantwortungslos diese Buch ohne Warnhinweis zu verkaufen. „Vorsicht! Nicht ohne ausreichend Taschentücher und Schokolade aufschlagen“. Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich so berührt hat. Und damit meine ich wirklich berührt. Es gibt Stellen in diesem Buch an denen hat man das Gefühl es wird einem das Hertz heraus gerissen. Das sind wirklich körperliche Schmerzen, die noch Tage lang nachhallen.

Louisa Clark ist ein junges Ding, das in einer Kleinstadt, irgendwo im Nirgendwo mitten in England wohnt. Sie ist keine große Leuchte wie ihre hochbegabte Schwester Katrina und hat wohl auch nicht viel gelernt. Doch sie ist glücklich mit ihrer Stelle im Cafè. Sie liebt den Umgang mit Menschen und genießt den alltäglichen Austausch mit den Gästen. Bis sie eines Tages ganz plötzlich ihre Stelle verliert und sich gezwungen sieht eine neue Arbeitsstelle zu finden. Ihr Eltern sind ihr dabei leider keine große Hilfe. Sie stellen, wenn auch auf eine liebevolle Art, ihre Tochter immer wieder in einem Licht dar, das sie eher etwas tölpelhaft und dösig wirken lässt.
Doch letzt endlich findet sie eine Anstellung. Eine der wohlhabenderen Familien der Stadt sucht eine Gesellschafterin für ihren Sohn Will. Will ist auf Grund eines Unfalls vor zwei Jahren Tetraplegiker und kann nur noch seinen Kopf und in Grundzügen seine rechte Hand bewegen.
Louisas Aufgaben sind sehr überschaubar, da Will für alle pflegerischen und medizinischen Angelegenheiten einen gut ausgebildeten Krankenpfleger hat. Louisa ist lediglich dafür zuständig Will zu füttern, ihn mit Getränken zu versorgen und wenn sie sonst nichts zu tun hat, könnte sie ja auch ein bisschen den Haushalt schmeißen. Vor allem solle sie aber gute Laune und Lebensmut verspüen, da der mürrische, aber auch sehr gut aussehende Will allen Lebensmut verloren zu haben scheint.

Und an dieser Punkt fragt man sich dann warum die Stelle nur auf ein halbes Jahr beschränkt ist. Louisa bekommt nur durch einen Zufall heraus, das sie eigentlich nur eingestellt wurde, um Will neuen Lebensmut zu schenken und ihm zu zeigen wie toll das Leben auch als Tetraplegiker sein kann. Am Ende soll Will seine bereits geplanten Termin bei Dignatas absagen. Aus meiner Sicht eine unlösbare Aufgabe. Für Louisa die Herausforderung ihres Lebens, an der sie fast zerbricht.

Ich war ein bisschen überrascht, nun schon zum zweiten mal an ein Buch geraten zu sein, in dem eines der Kernthemen Sterbehilfe ist. Und die Frage nach dem Sinn des Lebens nochmal von einer ganz Anderen Seite beleuchtet wird. Ich bin auch nach diesem Buch immer noch der Meinung, das wenn ein Mensch den Wunsch hat sein Leben, über das nur er allein bestimmen sollte, beenden möchte, er auch alles Recht dazu hat. Doch kann ich jetzt vielleicht die, die allein zurückbleiben, etwas besser verstehen und warum sie so verzweifelt dagegen kämpfen.

Hach war das tragisch… Jetzt aber mal eine etwas nüchternere Betrachtungsweise dieser Lektüre.

  • Humor: Ja, in der Tat. Trotz ernster Thematik hat mich die Autorin einige Mal zum schmunzeln gebracht.
  • Fesselfaktor: 100%
  • L’amour: 200%
  • Fantasie: dieses Buch ist so prall gefüllt, mit der knallharten Realität, da ist kein Platz mehr für Fiktives.
  • Tiefgang: Ja natürlich. Ich glaube über ein solch schwieriges Thema kann man gar nicht schreiben, ohne der Erzählung einen gewissen Tiefgang zu verleihen. Man kommt schon sehr ins Grübeln. Sollte man auch mal.
  • Schreibstil: Dies ist mein erstes Buch das ich von Jojo Moyes gelesen habe und ihr Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Sie erzählt die Gesichte größten Teils aus der Sicht von Louisa. Doch es gibt immer wieder vereinzelte Kapitel, in denen andere Personen zu Wort kommen und der Leser noch einmal eine ganz andere Sicht auf die Geschehnisse bekommt. Raffiniert gemacht.
  • Cover / Titel: Ein Cover wie so viel und ein Titel, der erstmal nichts sagend ist. Hätte mir eine Kollegin das Buch nicht empfohlen, ich hätte es bestimmt nicht gelesen. Gut fand ich aber, wenn man erstmal angefangen hat zu lesen, bekommt man durch den Titel eine gewissen Vorahnung worum es wirklich geht.
  • Empfehlenswert: Sicher ja, Aber wirklich nur für Leute die gute Nerven haben und an der Thematik interessiert sind. Aber ich finde auch, das Sterbe Hilfe ein Thema ist, das uns alle mal treffen kann. Will’s Schicksal zeigt uns wie schnell es gehen kann.
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Der Hut des Präsidenten

Der Hut des Präsidenten

von Antoine Laurain

Stell dir vor, du willst dir einfach mal was gutes tun und gehst Abends essen. Ganz allein, nur so für dich. Und plötzlich setzt sich eine berühmte Persönlichkeit (in diesem Fall der französische Präsident) an den Nachbartisch. Du bist begeistert, das diese Person nun zum greifen nahe neben dir sitzt und bist den ganzen Abend damit beschäftigt ein bisschen zu lauschen, was sich die Großen und Mächtigen den so alles zu erzählen haben. Ein toller Abend, von dem du noch deinen Enkeln erzählen wirst. So erging es auch Daniel Mercier, der am Ende dieses besagten Abends den Hut des Präsidenten findet, den selbiger direkt auf der Bank neben ihm hat liegen gelassen. Im ersten Augenblick will Daniel hinter her und dem Präsidenten seinen Hut wieder geben. Aber zu spät… So probiert er ihn einmal selber auf und ist auf’s angenehmste überrascht, wie gut er sich mit diesem Hut fühlt. Der Hut scheint ihm ein ganz neues Selbstbewusstsein zu verleihen. Und er ist plötzlich zu Taten fähig, die er sich vorher nie getraut hätte, wodurch sein Leben eine ganz neue Richtung bekommt. Doch an diesem Punkt der Erzählung verliert er den Hut, der daraufhin von einer hübschen jungen Dame gefunden wird, deren Leben durch den Besitz des Hutes, zwar eine ganz andere aber dadurch nicht minder einschneidende Wendung erlebt. So geht es nun weiter und der Hut durchläuft noch einige Besitzer, deren Leben einen Hut dringend brauchen und tut nun mal, das was ein Hut so tut. Eigentlich nichts. Oder etwa doch?

Es bleibt dem Leser überlassen in dem Hut zu sehen was er sehen möchte. Wundermittel gegen schlechtes Selbstbewusstsein, oder eben doch nur ein Hut. Sehr passen zu dieser Frage finde ich das Zitat von Tristan Bernard, das am Anfang dieser kleinen Geschichte steht

Ein Hut auf dem Kopf verleiht einem eine unleugbare Autorität über die , die keinen tragen.

  • Humor: Nicht wirklich, Vielleicht ein Priese Situationskomik. Aber die Geschichte kommt auch ganz gut ohne aus.
  • L’amour: Da es sich hier ja um eine vier geteilte Geschichte handelt, Jenachdem bei welchem Besitzer der Hut sich gerade befindet, gibt es in einer der Vieren auch ein bisschen was fürs Hertz. Eine angenehme kleine Dosis.
  • Fantasie: Der Weg den der Hut geht ist zwar sehr unwarscheinlich, aber doch möglich. Aber ich glaube das man diesen Gedanken, außer acht lassen sollte. Man würde so den Zauber der Erzählung kaputt macht. Wäre schade drum.
  • Fesselfaktor: Die Erzählung um den Weg des Hutes plätschert so nett dahin. Als Leser war ich schon immer sehr gespannt wo der Hut als nächstes landet, doch hatte ich nie das Gefühl diese Buch vor Spannung nicht mehr aus der Hand legen zu können. Ich fand das eigndlich zur Abwechlung auch ganz angenehm.
  • Tiefgang: Ein bisschen schon. Es scheint doch sehr erstaunlich wozu ein Mensch und in diesem Fall gleich Vier, so alles fähig ist, nur weil sie einen Hut auf dem Kopf haben. Hat es denn da wirklich an dem Hut gelegen, oder hätte sich Funny letztendlich auch ohne Hut von Ihrem geliebten getrennt, der ihr nun wirklich nicht gut tat. Die Menschen brauchen oft nur einen Grund oder Auslöser um sich selbst zu mobilisieren. Und wenn’s halt nur ein Hut ist.
  • Schreibstil: Eingänig und sehr ordentlich. Ein wahres Lesevergnügen.
  • Couver / Titel: Das Couver ist schlicht und schön in angesagten Farben gestaltet. Sehr passend für eine kleine kurzweilige Unterhaltung. Auch der Titel ist treffend und auf den Punkt, verspricht aber nicht zuviel.
  • Empfehlenswert: Für Freunde der kurzweiligen Unterhaltung allemal.
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Trümmergöre

Trümmergöre

von Monika Held

Trümmergören sind die Kinder der Nachkriegszeit. Die zwischen ausgebombeten Straßenschluchten „Der Russe kommt“ spielen. Die sich die Kriegsgeschichten der Eltern und Großentern anhören und für ganz normal befinden. Die lieber beim Onkel auf dem Schottplatz Autos Putzen als die Schularbeiten zu machen. Jula ist so eine Trümmergöre. Aufgewachsen im zerbombten Hamburg der Nachkriegszeit wird die vierjährige halbweise von ihrem Vater bei der Großmutter abgegeben. Er arbeitet beim auswertigen Amt und schickt Tochter und Großmutter regelmäßig Karten aus aller Herren Länder, die die beiden sorgfältig in ein Album kleben.

Die nächsten acht Jahre leben Jula nun bei Ihrer Großmutter, die sie von herzen liebt und in ihr die Tochter sieht die sie nie hatte. Nicht minder vergöttert wird sie von ihrem Onkel Hans der mit im Haus lebt. Doch sowohl die Großmutter wie auch der Onkel reden kein Wort miteinander. Warum das so ist fragt eine vierjährige nicht. Doch das ein dunkles Geheimnis über der Familie liegt ahnt der Leser an dieser Stelle bereits.

Erzählt wird das Leben der kleinen Jula aus ihrer Sicht. Nun ist sie eine Frau um die 30 und schreibt die  Erinnerungen an ihre Kindheit nieder. Und das macht diese Buch auch so besonders. Der Schreibstil ist zwar ein bisschen wirr zu lesen, doch sind Erinnerungen genau so. Ich habe mich beim lesen immer wieder an meine eigene Kindheit erinnert gefühlt. (Wobei meine mit der von Jula nicht das geringste gemeinsam hatte.) Wenn ich am Wochenende mal bei Oma war und was wir dann für Rituale hatten. Was eine schöne Zeit. Bis zu letzt habe ich geglaubt das es sich hier um einen autobiografischer Erzählung handelt, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie man Erinnerungen so treffend beschreiben kann ohne sie selbst erlebt zu haben. Doch nach kurzer Recherche stellte ich fest, das doch alles fiktiv war und doch so real erschien. Fast schien es so als könnte man die wirren Bilder in Jula’s Kopf wie in einem nebolösen Film sehen, So wie man die eigenen Bilder die man im Kopf hat auch nie ganz klar sieht.

Eine einfühlsam erzählte Erinnerung, die durch ihre Bilderreiche Sprache dem Leser das gefühl gibt direkt im Kopf der Erzählerin zu sitzen und genau mit anzuschauen wie Jula zwischen Schrottplatz, Kietzkneipen, der Liebe Ihrer Großmutter und dem Großbürgerlichen Leben des Vaters, dem Dunklen Geheimnis das Ihren Onkel zu dem gemacht hat der er war, auf die Spur kommt.

  • Humor: Sucht man hier vergebens. Vermutet man bei dem Titel aber auch nicht.
  • L’amour: Auch die Liebe innerhalb einer Familie ist eine Art von liebe und hier ein Zentrales Thema.
  • Fantasie: Wie schon geschrieben ist dies, zu meinem Erstaunen keine autobiographische Erzählung. Doch bin ich mir sehr sicher das sich diese Geschichte so ähnlich vielfach im Nachkriegsdeutschland abgespielt hat. Erschreckten real.
  • Fesselfaktor: Wenn man anfällig ist für die düstere Zeit nach 1945 und wie die Menschen doch versucht haben das beste drauß zu machen, durchaus. Ich für meinen Teil finde diese Zeit sehr fessseln. Gerade weil die Menschen dieser Zeit so stark waren und sich wieder aufgerappelt haben. Trotz der schlimmen Dinge die geschen sind und hier so nachdrücklich dargestellt werden. Vor diesen Menschen und ihren Geschichten habe ich die größte Hochachtung.
  • Tiefgang: Na Kar, Nachkriegsgeschichten haben immer Tiefgang.
  • Schreibstil: Ich muss wirklich an dieser Stell einmal sagen das ich so einem Schreibstil noch nicht begegnet bin. Die Fähigkeit, den Leser in die ungefilterten Erinnerungen der Erzählerin zu versetzen ist schon etwas ganz besonderes. Wenn auch bestimmt nicht einfach zu lesen. Aber es lohnt sich.
  • Couver / Titel: Das Couver hat für mich leider gar nichts mit den Bilder zu tun, die die Erzählung in mir hinaufbeschworen hat. Weder sehe ich dadrin die Trümmergöre noch das Alte Haus in der Wielandstraße in dem so viele Erinnerungen wohnen. Leider nicht getroffen. Aber der Titel ist treffend, wenn auch etwas nichtssagend.
  • Empfehlenswert: Nur für Leute die die Mühen einer etwas anderen Art der Erzählung nicht scheuen. Für die wird es sich aber lohnen.
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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

von Dr. Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder

Eine Frage die ich mir bei der aktuellen Katzenproblematik schon so einige mal gestellt habe. Daher fand ich es mehr als passend, einmal hier diese Sachbuch über das erstaunliche und für viele schier unergründliche Tier Katze vorzustellen.

Letztes Jahr haben wir uns ganz bewusst für Jesse und Johann entschieden. Für mich die ersten Katzen in meinem Leben. Mein Mann hingegen ist mit Landwirtschaft aufgewachsen, in der es natürlich auch Katzen gab. Doch hatte ich das Gefühl, das auch sein Wissen über die samtweichen Taschentiger eher von Vorurteilen und Halbwissen geprägt war.
Wenn man eine ganz neue Tierart in seine Familie aufnimmt und eigentlich gar keine Ahnung hat was einem da plötzlich gegenüber steht, ist es aus meiner Sicht das mindeste sich mal zu informieren wie dieses Tier so tickt. Unsere Katzenpatentante hat mir ihre Ausgabe von „Was Katzen wirklich wollen“ geliehen und zu Weihnachten bekam ich dann mein eignes Exemplar von meinem Mann geschenkt, der inzwischen auch festgestellt hat, das Katzen doch viel mehr sind als nur Mäusejäger und ganz anders Ticken als Hunde. Ich habe diese Buch letztes Jahr in den Sommerferien schon einmal komplett durchgelesen.
Ich war angenehm überrascht wie fesselnd ein Sachbuch sein kann. Es werden Fragen angesprochen wie „Was ist eine Hauskatze, Das Wildtier in unsere Hauskatze, Der Rhythmus eines Katzenalltags, welche Katze passt zu mir oder auch sehr interessant, Wie Katzen sich mit ihresgleichen verständigen“ und vieles Mehr. Am Anfang eines jeden Kapitels gibt es eine kleine Geschichte über die Katzen der beiden Autorinnen, die das jeweilige Thema einleitet und somit dem Lesenden einen Augenblick Lernpause gönnen. Ebenfalls gut gefallen hat mir die bilderreiche Gestaltung des Buches, die anhand vieler Fotos und Grafiken anschaulich erklärt wie ein Katze denn nun ausschaut bevor sie dir mordlüstern ans Bein spring.
Viele Tips und Erklärungen zum Verhalten unserer kleinen Fellnasen und wie wir am besten mit ihnen Umgehen haben mir  in den ersten Wochen sehr geholfen zu verstehen was die zwei denn eigentlich von mir wollen. Ja, auch Katzen können reden. Man muss nur ihre Sprache verstehen. Und so ein fachkundiges Nachschlagewerk wie diese Hilft da schon enorm.

Auch bei der wirklich schwierigen Zusammenführung unseres altkaters Jesse und dem neuzugang Jello, habe ich versucht einiges über ihr Verhalten aus diesem Buch in Erfahrung zu bringen. Zum Beispiel, warum Jello sich immer so lautstark mitteilt. Was will er mir mit seinem ewigen Gejammere, das auch irgendwie ein bisschen niedlich klingt, mitteilen. Oder ist es vielleicht doch angeboren und er sabbelt halt einfach nur gern. Einige kleine Fragen konnten wir durch das Buch beantworten. Und hätten wir uns von Anfang an an die empfohlene Weise einer Zusammenführung, wie sie in diesem Buch beschrieben ist gehalten, so wär vielleicht auch alles gut gegangen. Aber auch das steht hier geschrieben. Wenn man nicht weiter kommt sollte man sich professionelle Hilfe holen und das haben wir dann auch getan.

Alles in allem ein wirklich sehr lehrreiche Sachbuch das durch seine netten kleinen Erzählungen das lesen leichter macht und für den Hausgebrauch und die Dinge des Alltags (die auch nicht zu unterschätzen sind) sehr lehrreich sein kann. Doch wenn es ans Eingemachte geht ist es sicherlich ratsam, wie in unserem Fall, eine Fachfrau um Hilfe zu bitten, und nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen.

Am Ende sein noch kurz erwähnt das mir besonders der geschichtliche Teil zur Entwicklung unsere Hauskatze gefallen hat. Es steckt in einer Katze eben doch noch viel mehr Wildtier als in einem Hund. Das kann man an einer Katze jetzt mögen oder nicht, aber es erklärt so einiges.

 

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Der Pfau

Der Pfau

von Isabel Bogdan

So ein nettes kleines Buch hab ich aber schon lange nicht mehr gelesen und ich muss gestehen, das ich am Ende fast ein bisschen traurig war, das es eben schon zu Ende war. Und es hat so schön in die Jahreszeit gepasst. Eine Komödie die in den eingeschneiten Highlands spielt, ist genau die richtige Medizin für diese miese Erkältung mit der ich mich die letzte Woche rumgequält habe.

Lord und Lady McIntosh leben sehr beschaulich auf ihrem Landsitz in den Schottischen Highlands zusammen mit ihren zwei Hunden, einer eigensinnigen Gans und eben einer Herde Pfauen, von denen einer ganz plötzlich etwas gegen die Farbe blau hat, insbesondere gegen blaue Autos. Das wär nicht weiter schlimm, da das Auto der Macintosh nicht blau ist und sie sonst auch keinen weiteren Bezug zu der Farbe blau haben. Wären da nicht eine Gruppe von Investmentbanker, die sich für ein Wochenende in den Westflügel der Macintosh, zwecks einer Teambuildingmaßnahme eingemietet hätten. Der Wagen der leicht überspannten Chefin ist blau und damit nimmt diese unterhaltsame Komödie in bester britischer Manier ihren Lauf.

Kurze Geschichte kurze Handlung, aber deswegen nicht weniger gut. Besonders gut hat mir gefallen, das die Geschichte immer mal aus einer anderen Perspektive erzählt wir und somit auch der etwas dösige Jagdhund der Chefin zu Wort kommt, den aber keiner nach seiner Meinung fragt. Hätten sie mal.

  • Humor: Wunderbar britischer Humor, der der mir ebenso gut schmeckt wie den Protagonisten am Ende das Geflügelcurry…
  • L’amour: Nein nein, wär hier auch fehl am Platz.
  • Phanatsie: Also für eine so verworrenen Geschichte brauchte die Autorin sicherlich einiges an Phantasie, aber durchaus nachvollziehbar.
  • Fesselfaktor: Ich habe jetzt schon von zwei Leuten gehört, die sagten: „ach ganz nett mal so zwischendurch“ aber ich konnte es ehrlich gesagt nicht weglegen. So unterschiedlich ist das manchmal.
  • Tiefgang: Ja, vielleicht ein bisschen. Alle beteiligten des Teambuildingseminars kommen an besagtem Wochenende jeder für sich an seine Grenzen und lernen auch ein Stück weit daraus. Wenn auch meist etwas anders, als im Sinne der mitgereisten Psychologin. Wer da was für sich mitnehmen möchte kann das ja gerne tun.
  • Schreibstil: Oh ja, ganz hervorragend. Ich könnte über den Schreibstil mindestens genauso schwärmen wie die Köchin über einen Pfauenbraten. Ups, jetzt aber bloß nicht zuviel verraten.
  • Couver / Titel: Na ja, der Titel sagt jetzt nicht so viel aus aber der Einband ist wirklich sehr schön gestaltet.
  • Empfehlenswert: Ich finde auf jeden Fall und weis auch schon so einige denen ich es Leihen werde. Schade das ich es der Mama nicht leihen kann. Von der hab ich es ja.

Übrigens schreibt die Autorin anscheinend auch einen recht unterhaltsamen Blog den ich gleich mal abonniert habe.

 

 

 

 

 

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Wunder kommen leise

Wunder kommen leise
Ein Adventskalender 

von Paula Roose

Anscheinend dreht sich dieses Jahr in der Guten Stube alles um den Adventskalender. Sicher, ich bin ein großer Freund der kleinen Überraschungen, des alltäglichen Rituals des Öffnens und einfach freuen, das jemand an mich gedacht hat. Wobei ich an dieser Stelle gestehen muss, das ich die beim lesen dieses Artikels  auch sehr schmunzeln musste. Das nur mal so am Rande.

Diesen zauberhaften Adventskalender habe ich von meinem Mann bekommen. Eine kleine Geschichte in 24 Kapiteln. Mit der Bitte jeden Abend beim Abendbrottisch das entsprechende Kapitel vorzulesen. Das ist eine wirklich schöne Vorweihnachtszeremonie und man hat jeden Tag einen Augenblick der Besinnlichkeit. Das sind die Dinge die mir an Weihnachten immer am besten gefallen (außer die Unmengen von Geschenken natürlich) die kleinen Rituale, die jedes Jahr dazu gehören. Und jetzt gehört für dieses Jahr halt das allabendliche Vorlesen dazu.

Die Kapitel sind nur 1 bis 2 Seiten lang und haben somit die ideale Abendbrot länge. Über die Geschichte Kann ich noch nicht viel sagen, da ich ja erst … Kapitel gelesen habe. So kann ich an dieser Stelle nur die Inhaltsbeschreibung Rezitieren.

„An einem nasskalten Abend in der Adventszeit nimmt der gescheiterte Geschäftsmann Johannes Bublitz den obdachlosen Rudi mit zu sich nach Hause und bewahrt ihn so vor dem Erfrieren. Dieser bedankt sich mit einem vergoldeten Schließfachschlüssen. Johannes macht sich auf, das Geheimnis des Schlüssels zu lüften. Was als kleines Abenteuer beginnt, wird zu einer reise in seine Vergangenheit und öffnet ein Fenster in eine bessere Zukunft.“

Na das klingt doch spannend.

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Das Haus der Schwestern

Das Haus der Schwestern

von Charlotte Link

Jetzt schreibe ich hier schon seit fast zwei Jahren jeden Monat eine Buchbesprechung und muss heute mit Erschrecken feststellen, das ich noch über kein einziges Buch von Charlotte Link berichtet habe. Dabei habe ich schon so einige von Ihr gelesen. Aber anscheinend nicht in der letzten Zeit. Umso begeisterter war ich als mir diese ziemlich zerlesene Taschenbuchausgaben von 1999 über den Weg lief. Endlich mal wieder ein richtig schöner Link-Roman in den man sich fallen lassen kann wie in Omas dickes Federbett. Genau das richtige für die kalte Herbstzeit.

Die Geschichte handelt zunächst von einem deutschen Ehepaar, das ein Paradebeispiel für die Spezies „doubel income no Kids“ sind. Bei Babara und Ralf hängt der Haussegen schon lange schief. Sie wollen über die Weihnachtsfeiertage nach England in ein kleines Cottage in den Hochmooren von Yorkshire fahren und schauen, was noch zu retten ist von ihrer Ehe. Doch sie haben ihre Pläne, die sonst immer so gut funktionieren, ohne den Winter in  North York gemacht. Nach kurzer Zeit schneien sie ein und sind von der Außenwelt abgeschnitten, allein in ihrem Cottage ohne Strohm, Telefon und Heizung. Auf der Suche nach allem was man zum Wärmen verfeuern kann, findet Barbara zufällig die lang vermissten Memoiren der Frances Gray. Sie war einst Besitzerin des Cottage und eine der Schwestern nach denen es benannt wurde. An diesem Punkt wird aus der, bis hierher etwas schnöden Erzählung, eine Geschichte in einer Geschichte, die im Juni 1907 ihren Anfang nahm. Und ab hier wird’s auch richtig gut.

Im Prinzip wird hier die Lebensgeschichte einer durchsetzungs- und willensstarken Frau erzählt, die in einer Zeit lebt, in der man als Frau seinen vorgezeichneten Weg zu gehen hat, und eben genau das nicht gehen will und es auch nicht tut. Vom Kampf mit den Suffragetten über die schrecken des Ersten Weltkriegs bis weiter zum zweiten und letztendlich noch ein Familiendrama ist alles dabei was das Leben im letzten Jahrhundert in England geprägt hat. „England, das so lange zufrieden und träge im Zenit seiner imperialen Macht, seiner geordneten Verhältnisse, seiner scheinbar unangreifbaren gesellschaftlichen Struktur verharrt hat, schwankt nun in seinen Grundfesten. Eine alte Zeit, in der viele Regeln, Gesetze und Traditionen längst ihr Verfallsdatum überschritten haben, stürzte mit Donnergetöse in sich zusammen und war unwiderruflich dahin.“

Leider wir die Geschichte Um Frances, ihre Familie und Wegbegleiter immer wieder unterbrochen. An diesen Stellen wird der verzweifelte Kampf von Barbara und Ralf gegen die Kälte und den Hunger geschildert, die nun in dem selben Haus festsitzen in dem Francis den größten Teil Ihres Lebens verbracht hat. Zum End der zwei Erzählstränge webt die Autorin diese geschickt zu einer Geschichte und gestaltet somit eine spannendes Ende. Aber das war bei einem Link-Roma zu erwarten.

  • Humor: Also sehr lustig war weder das Leben der Frances Gray, noch die Beziehungsprobleme der beiden Yuppies
  • L’amour: Natürlich darf in einer Geschichte die in England in einer Zeit um die beiden großen Weltkriege spielt eine bisschen Herzschmerz nicht fehlen.
  • Fantasie: erste Weltkrieg, zweite Weltkrieg… knallharte Realität, die sich aus der Ferne aber gut liest. Fast so wie wenn es draußen kalt und ungemütlich ist und man selber drinnen am warmen Ofen sitze. Wahrscheinlich passt diese Buch deswegen so gut in den Herbst.
  • Fesselfaktor: Sehr zweigeteilt. Wäre es ausschließlich über die Länge von 599 Seiten um die Eheprobleme von Barbara und Ralf gegangen, so hätte ich das Buch bestimmt nach den ersten 100 Seiten in die Ecke gepfeffert. Aber die Erzählung um Frances und John, Victoria und Laura und all die anderen, aus einer Zeit, lange vor unserer, geht einem richtig unter die Haut.
  • Tiefgang: Ein wenig schon. Es wird sehr eindringlich geschildert, was die Schrecken des Krieges aus den Menschen machten: „Wen der Krieg einmal in seinen Klauen hatte, an dem riss und zerrte er, lud seinem Gedächtnis Bilder unfassbaren Grauens auf, nahm ihm Gesundheit, Ruhe und Lebensfreude und warf ihn dann in eine Ecke, wo er zusehen musste, wie er wieder auf die Beine kam.
  • Schreibstil: Guter solider Schreibstil, der immer wieder mit einigen besonders schönen und bilderreichen Formulierungen glänzt.
  • Cover/Titel „Das Haus der Schwestern“ klingt etwas düster und lässt verborgene Geheimnisse vermuten. Das trifft den Kern der Geschichte schon sehr gut auf den Punkt. Von dem etwas verstaubt wirkenden Cover darf man sich nicht abschrecken lassen. Es ist halt auch eine alte Geschichte. Dazu passt es sehr gut.
  • Empfehlenswert: Sicherlich nicht für jeden was. Aber wer eine bilderreiche Sprache, das Leben in England im letzten Jahrhundert und eine dunkles Familiengeheimniss mag, dem würde ich diese typische Link-Erzählung wärmstens ans Herz legen.

 

 

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Die Kunst ein kreatives Leben zu führen

Die Kunst ein kreatives Leben zu führen
Anregung zur Achtsamkeit

Von Frank Berzbach

Als ich dieses Buch das erste mal gesehen habe, hätte ich nicht gedacht, das ich es wirklich lesen würde. Ich habe es als Dekoration auf einem Messestadt gesehen und ich fand es so schön. Mit seinem schlichten grauen Einband aus rauem Papier und der edlen Kupferprägung, die in einem spannenden Kontrast zu einander stehen, ein echter Hingucker. Das ist bei mir wie bei den Elstern. Etwas so schönes muss ich haben. O.K. Der Titel klingt jetzt auch nicht ganz unspannend, Aber bestimmt son trockenes Sachbuch das einem vorschreibt wo rechts und wo links ist. Egal, es ist hübsch und ich muss es haben. Nur leider ist es mit 29,80€ auch nicht ganz günstig. Also ab auf meinen Amazon-Wunschzettel (Der Link ist für alle, die mir noch etwas schenken möchten. Bin ja auch noch krank.).
Als ich dann letzten Monat im Krankenhaus war wollte mein liebster Bruder mir etwas gutes tun und hat ein bisschen auf besagtem Wunschzettel gestöbert. Er wurde fündig und ich Besitzerin diese Buches. Ich habe mich riesig gefreut. Krankengeschenke sind glaube ich die besten Geschenke. Sie haben soviel Mehrwert, weil sie zusätzlich zu ihrem eigentlichen Sinn auch noch so schön trösten. Und wenn man ein so tolles Krankengeschenk bekommt, dann muss man es auch lesen. Das war mein Glück. Denn so bin ich, zu einer Zeit in der ich viel Ruhe hatte, die braucht man für diese ganz besondere Buch, in den Genuss gekommen diese wirklich ansprechende und alles andere als trockene Sachbuch zu lesen.
Ich habe es so sehr genossen und mit soviel Muße gelesen, das ich mir nicht mal Notizen gemacht habe und somit hier auch nichts zitieren kann. Mal schau ob ich es noch zusammen kriege.

Auf den ersten Seiten findet der Leser ein sehr fein geschriebenes Vorwort des Verlags. Hier wird beschrieben wie ungewöhnlich die Entstehung dieses Buches war. Kein Abgabetermin, keine Weihnachtsgeschäft, keine Vorabauszug, keine Messe und kein Titel sollte das schaffen des Autors unter Druck setzen. Beim Lesen dieser ersten Zeilen ist man als Leser schon so auf Stressfrei eingestellt, das man neugierig wird wie es weiter geht. Was hält dieses Buch für tolle Tips für mich bereit, die mich Achtsamkeit lehren. Was ist das überhaupt, Achtsam? Diesem Themen und noch viele mehr wie „Kreativität ist eine stille Angelegenheit“, „Unzufrieden mit sich und der Welt“ oder „Frieden in einer Teeschale – Die Wirkung einer Schale Tee“ werden von Frank Berzbach mit einer Ruhe und Selbstverständlichkeit behandelt, das man als Leser ganz ruhig wir und runter fährt. Man lernt Achtsamkeit durchs lesen allein.

Gut gefallen hat mir auch, das der Autor immer wieder auf andere Werke kluger Köpfe verweist, so das man viel Anregungen bekommt, sich noch weiter mit diesem Thema, oder Art-Verwanten Themen zu beschäftigen. Man lernt ja schließlich nie aus.

Also, für alle die ein bisschen weniger Ballast in ihrem Kopf haben möchten, kann ich diese Buch nur empfehlen. Aber ihr braucht bestimmt nicht drauf warten das ich es mal in den Bücher-Bollerwagen lege. Das müsst ihr euch dann schon selber kaufen, oder eben schenken lassen.

 

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Nähen, so einfach geht’s

Nähen, so einfach geht’s

Von Andrea Müller

Wenn ich mal so durch meine ganzen Buchbesprechungen blättere, fällt mir auf das ich schon seit über einem Jahr kein „Sachbuch“ mehr vorgestellt habe. Und dabei habe ich mir letztes Jahr eine ganze Menge Sachbücher angeschafft.
Unter anderem auch das kleine Standardwerk Nähen, so einfach geht’s aus der GU Serie. Ich hatte mir vor zwei Jahren schon Häkeln, so einfach geht’s gekauft um meine Grundkenntnisse ein wenig aufzufrischen und fand es wirklich sehr Lehrreich. Dieses Jahr habe ich nun mit dem Nähen angefangen und da dachte ich mir, als kleines Nachschlagewerk bestimmt nicht verkehrt.
Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Es werden sämtliche Grundkenntnisse wie Zickzacknaht, gerade Steppnaht, einfacher Saum, doppelter Saum, Applizieren oder Reisverschluss einnähen behandelt. Eben alles was man für den Hausgebrauch benötigt.

Das kleine Büchlein ist wie alle Bücher dieser Serie um die 60 Seiten stark.  Es werden alle Themen nur kurz angerissen und mit Zeichnungen und Bildern erklärt. Man sollte also wenigstens in Grundzügen schon nähen können. Dieses kleine Heft ist mehr so eine Art Helferlein oder Gedankenstütze. „Hach wie ging das mit dem Ecken nähen doch noch gleich… Mal schnell nachschlagen“.
Außerdem sind viel schöne Anleitung in dem Buch, die man dann nach nähen kann und auch gleich noch etwas lernt. Vor allem die Kissen gefallen mir sehr gut (wen wundert’s). Und hier habe ich mir auch diereckt nachgelesen wie man eine Paspel einnäht. Das brauchte ich nämlich für meine Katzenkissen, das ich euch dann nächste Woche zeigen möchte.

Alles in allem ein sehr schönes Heftchen aus einer sehr schönen Serie die einem das Handarbeiten versüßt und Lust auf größere Projekte macht. Nächstes Jahr kaufe ich mir dann Stricken, so einfach geht’s.

Nähen_4