Ich habe mich wirklich sehr gefreut, als die Deutsche Wildtierstiftung letzte Woche das Wildtier des Jahres 2024 vorgestellt hat. Der Igel hat das rennen gemacht.
Zufällig habe ich c.a. eine Woche vorher zwei Igel in meinem Garten gefunden die für diese Jahreszeit und Witterung einfach zu klein waren. Das ist jetzt nichts Ungewöhnliches, wenn auch nichts Gutes. Ich finde fast jedes Jahr Igel die Hilfe brauchen. Im Allgemeinen bringe ich sie dann in die fachkundigen Hände der nahegelegen Igelstation. Aber irgendwie hatte ich dieses Jahr die fixe Idee die beiden Stachelritter selber durch den Winter zu bringen. Die Igelstation hat schließlich schon genug zu tun und so schwer kann das doch nicht sein. Schließlich hatte ich vor einigen Jahren schon mal zwei Igel im Winterquartier.
Somit zogen letzte Woche erst Gustav und dann Konstantin mit Sack und Pack bei uns im Badezimmer ein.
Auf der einen Seite freu ich mich Ihnen Helfen zu können. Auf der Andern Seite frage ich mich warum gerade der Igel immer wieder Hilfe braucht und es scheinbar so schwer hat.
Tatsächlich ist das auch der Grund warum der Igel zum Wildtier des Jahres gekrönt wurde. Er hat es in unserer Kulturlandschaft, in unseren Städten und Parks aber auch in unseren Gärten wirklich erschreckend schwer. Das ist Fakt und das macht mich sehr traurig!
Grund genug, mich im kommenden Jahr intensiv mit dem Igel und seinen Bedürfnissen auseinander zu setzten. Ich bin mal sehr gespannt, was ich alles in meinem Garten umsetzten kann um es dem Igel ein wenig einfacher zu machen, sich bei uns wohl zu fühlen und ein Leben zu führen das seinem Wesen entspricht.
…wer mag es nicht? Mit seiner aufgeplusterten pummeligen Gestalt, dem runden Köpfchen und den kleinen Knopfaugen muss man es einfach gern haben.
Ich freue mich immer ganz besonders wenn ich es in unserem Garten sehe. und wenn es dann auch noch so nett stillhält wie hier, dann gibt es als Dank eine extraportion Vogelfutter.
Ach herrje… jetzt leben Marley und Mike schon fast zwei Jahre bei uns und hier in der Guten Stube haben sie noch keine Spur hinterlassen. So geht das hier ja nun nicht.
Das charmante Langohrpärchen kam im Mai 2019 zu uns. Getreu meinen Moto „wir haben doch noch Platz“ sind die beiden bei uns gelandet weil die Alternative das Tierheim gewesen wäre. Und da sind wir uns doch wohl einig… Das ist keine Alternative.
Marley ist der unangefochtene Chef im Ring und Herr über jede Lage. Auch wenn dieses Bild seinem typischen Widder-Dickkopf-Charakter nicht gerecht wird.
Besonders Marley hat mir beigebracht das Kaninchen echte Charaktertiere sein können. Er ist auch viel mutiger als sein Mädchen, auf das er wirklich gut aufpasst. Diesen Sommer hatten wir oft Besuch von den Wildkaninchen. Die hübsche Mike (wird gesprochen wie geschrieben) hat mit ihren schönen braunen Augen dem armen „Wilhelm“ (so heißen hier alle Wildkaninchen) wirklich den Kopf verdreht. Aber das hat Marley sich nicht gefallen lassen. Tapfer hat er den frechen Unhold aus der Wildnis immer wieder vertrieben. Das war wirklich spannend zu beobachten.
Mike könnte man meinen ist die liebe scheue Häsin die kein Wässerchen trügen kann. Falsch gedacht! Fremden gegenüber ist sie zwar wirklich sehr scheu, aber wenn sie sich unbeobachtet fühlt, dann kann man sein blaues Wunder erleben. Dann wir gebuddelt und geräumt, geschoben und gerichtet, gehamstert und geknabbert. Und dann… kümmert sie sich wieder ganz liebevoll um ihren Marley. Es ist so schön zu beobachten wie die beiden für einander da sind und wie sehr sie aneinander hängen.
Es wären nicht meine Kaninchen wenn beide nicht wenigstens einmal schon ernsthaft krank gewesen wären. Und so traurig das auch war, so schön war es auch zu sehen wie sich der eine um den andern kümmert. Wie ein altes Ehepaar das durch dick und dünn geht. Was sie ja eigentlich auch sind. Aber es macht mir auch ein bisschen Angst. Marley ist sehr Krank und wir wissen nicht wie lange er noch bei uns sein wir. Und was viel schlimmer ist, wie lange er noch bei seiner Mike sein wir…
Darum wollte ich die beiden Wackelnasen hier einmal vorstellen. Denn sie sind in den letzten Zwei Jahren ein so wichtiger Teil meines Lebens geworden. Ich glaube das Menschen die keine Kaninchen halte das nur schwer verstehen können. „Das sind doch nur Kaninchen. Zu denen kann man doch keine Beziehung aufbauen“. Doch kann man. Ganz still und leise schleichen sich dich dir unter die Haut. Und da wärmen sie dann dein Herz. Ja, das sind sie in der Tat, echte Herzerwärmer.
Nun ist es quasi rum, mein erstes Bienenjahr und das zweite steht vor der Tür. Zeit ein Resümee zu ziehen. Ich muss noch sehr viel lernen.
Vor zwei Jahren habe ich an einem Imker-Grundkurs teil genommen und mir eingebildet doch ganz gut vorbereitet zu sein. Aber das ist wie mit dem Autofahren. Fahren lernt man erst nach der Fahrschule. Und imkern erst, wenn man ganz alleine vor seinem offenen Bienenvolk steht. Doch ich hatte Glück. Mein erstes Volk, die Cherusker, sind ein wirklich starkes Volk das alle meine dilettantischen Eingriffen über sich ergehen ließ. Mal mehr mal weniger genervt. Aber das ist auch ihr gutes Recht.
Kurz nach den Cheruskern zogen die Teutonen und die Vandalen auf meinem Stand ein. Zwei Junge Ableger vom letzten Jahr. Und hier habe ich meine große Liebe für Ableger entdeckt. Sie sind immer freundlich und gutmütig und viel besser zu überblicken. Besonders die Teutonen entwickelten sich großartig und lagen mir sehr am Herzen. Sie hatten eine wunderschöne fast schwarze Königin. Ja, die Betonung liegt auf „hatten“. Diese besonders schöne Königin schien ein wenig depressiv und suizidgefährdet, schmiss sich eines schönen Tages im Spätsommer aus der Beute und wollte auch trotz meines heldenhaften Einsatzes nicht gerettet werden. So war dieses, von mir liebevoll großgezogene Volk dem Untergang geweiht.
Der einzige Ableger den ich im letzten Jahr gezogen habe startete erst sehr vielversprechend. Doch auch seine Königin verabschiedetet sich irgendwann im Spätsommer auf nimmer wiedersehen. Leider zu einer Zeit in der ein Volk aus eigener Kraft keine neue Königin ziehen kann. Warum nicht? Ganz einfach es gibt keine Männer mehr. Aber das würde jetzt alles ein bisschen zu weit ins Detail gehen.
Fakt ist das mir am Ende meines ersten Bienensommers nur noch die Cherusker und die Vandalen geblieben sind. Immerhin! Zwei große starke Völker die ich nach besten Wissen und gewissen eingewintert habe und letzte Woche wieder auswintern konnte. Die erste Frühjahrsdurchsicht hat zwar gezeigt das man sich auf eine Federzugwaage nicht verlassen kann. Aber ich konnte in letzter Sekunde noch mal nachfüttern. Und mit dieser ersten Frühjahrsdurchsicht schließt sich mein Bienenjahr.
Ich habe aber nicht nur Fehler gemacht, sonder auch viel gelernt. Zum Bespiel das man viel Mehr Ablege machen muss um am Ende für den Fall eines Falles noch ne Königin zu haben die man mal austauschen kann. Kann schließlich immer mal eine abhanden kommen. Auch habe ich gelernt wie wichtig es ist seine Arbeiten Am Volk gut zu organisieren. Sich alles ordentlich zurecht zu legen und gut vorbereitet zu sein. Sich Hilfsmittel zu besorgen oder auszudenken und seine Arbeitsweise zu opimieren. Aber das wohl wichtigste von allen ist für einen Jungimker ein guter Imkerverein. Da ist immer jemand, den man um Rat fragen kann. Immer jemand der mal mit anfasst. Einen Großteil einer guten Imkerei macht die Erfahrung aus. Und die habe ich als Jungimkerin einfach noch nicht. Da ist der Rat der alten Hasen Gold wert und wird von mir sehr hoch geschätzt. An dieser Stelle ein Dankeschön an alle die, die meine ständigen Fragen mit einer Bienengeduld immer und immer wieder beantworteten und mir so manches mal unter die Flügel gegriffen haben.
Logischer weise habe ich fast alle Arbeiten die in einer Imkerei so anfallen im letzten Jahr zum ersten mal gemacht und hatte immer ein fürchterlichen bammel davor. Das erste mal geerntet, das erste mal geschleudert, das erste mal Wachs geschmolzen, das erste mal Behandelt und noch so vieles Mehr. Vor allen diesen kleineren und größeren Herausforderungen habe ich mir einen riesen Kopf gemacht. Habe Rat und Tat der Kollegen aus dem Verein eingeholt. Habe mir überlegt wie ich was am besten angehe um es möglichst Bienenschonenden und auch mich schonende umsetzen kann. Und am Ende hat dann immer alles super geklappt und ich war wieder um eine Erfahrung reicher. Diese Arbeiten ist dann beim nächsten mal schon viel leichter.
Und so glaube ich, bin ich in diesem ersten Bienenjahr mit meinen Völkern gewachsen. Qausi ein bisschen auch zusammengewachsen. Und so soll es sein.
Ich habe schon viele Pläne für das kommende Jahr. Einen besseren Ablegerstand bauen und viel mehr Ableger machen. Alternative Behandlungsmethoden gegen die lästige Milbe ausprobieren. Und noch vieles mehr. So blicke ich nun voller Vorfreude und optimismus, aber auch gespannt auf das Bienenjahr 2019. Gespannt was ich denn dieses Jahr von den Bienen lernen kann. Denn bekanntlich ist kein Bienenjahr wie das andere. Da sorgen meine Immen schon für.
Auf meinem Weg zum eigenen Esel habe ich mich ja bereits letztes Jahr im Verein „Interessengemeinschaft für Esel und Mulifreunde“ angemeldet. Da der Verein deutschlandweit tätig ist und Deutschland nun mal sehr groß ist, teilt er sich in kleinen Regionalgruppen, die aber eigentlich garnicht so klein sind. Ich gehöre zur Regionalgruppe OWL. Und diese OWLler sind ganz schön aktiv. Fast jeden Monat findet eine Veranstaltung statt, an der man teil nehmen kann. Von Eselwandern über Zirkuslektionen mit dem Esel bis hin zu lehrreichen Vorträgen zum Thema der Esel im allgemeinen und die für Equiden giftigen Pflanzen im besonderen ist für jeden was dabei. Na und da Pfingstmontag so ein schönes Wetter war und zufällig eine Wanderung ganz bei uns in der Nähe statt finden sollte, dachte ich mir… Ich geh mal mit. Ich habe sogar meinen eigenen Esel bekommen. Da habe ich mich schon sehr gefreut.
Bevor es los ging wurden die Esel erst noch alle auf Vordermann gestriegelt, die Kutschesel wurden angespannt und los ging’s. Die Kutschen vorne weg und wir, das Fußvolk hinterher. Hinter so einer Kutsche geht es sich ja doch etwas sicherer und vor allem gemütlicher. Auch wenn mein Esel Cindy da ganz anderer Meinung war. Lisa und Pedro, ihre eseligen Freund gingen nämlich vor der Kutsche. Der Herdentrieb eines Esels ist wirklich nicht zu unterschätzen. Und hier hab ich auch gleich meine erste Lektion gelernt. Auch bei einem Esel muss man sich von Zeit zu Zeit mal durchsetzten. Aber genau das ist das tolle wenn man in so einem Verein ist. Es ist immer jemand zur Stelle der sich richtig gut auskennt, von dem du viel lernen kannst und der sein Wissen auch gerne mit dir teilt. Und ich hatte gleich 20 von der Sorte dabei. Auch habe ich das ein oder andere wissenswerte über eselunverträgliche Giftpflanzen gelernt. Ein Thema das mich natürlich berennten interessiert.
So ging er dann dahin, der schöne Nachmittag mit den Langohren und ihren Besitzer. Und Nach c.a. 12Km kamen wir reichlich erschöpft und auch ein bisschen Sonnenverbrannt wieder am Hof an. Nachdem alle Esel und Mulis versorgt waren gab es dann bei einer Tasse Kaffe und einem sagenhaften Kuchenbuffet unterm alten Kirschbaum noch jede Menge eselige Unterhaltung. Die wurde immer mal wieder vom lautstarken Esel-iiiaaaa unterbrochen, da die Langohren direkt auf einer Weide hinterm Garten standen. Wo kriegt man so etwas schon geboten.
Ich konnte an diesem Tag wirklich viel für mich mitnehmen und habe eine Menge gelernt. Vor allem, das es immer das beste ist, wenn man in einem Entscheidungsprozess feststeckt, einfach mal Leute frage die sich schon auskennen. Viele Unsicherheiten und Fragen erledigen sich dann oft von ganz allein. Toll das es solche Leute gibt.
Und damit ist der Startschuss für mein erstes Bienenjahr gefallen. Ich dachte mir ich bin mal mutig und beginne mit einem Wirtschaftsvolk. Nicht das es mir unbedingt um den Honig gegangen wäre den man nur mit einem Wirtschaftsvolk gewinnen kann, sondern viel mehr um die Zeit. Viele meiner Mitschüler im Kurs letztes Jahr haben im vergangenen Sommer bereits mit Ablegervölkern begonnen. Das ist sicherlich für Anfänger einfacher, da man nicht gleich mit so viel Bienen konfrontiert wird und auch nicht gleich mit der Honigproduktion durchstarten muss. Aber mir war es wichtig mir einmal das ganze Bienenjahr anzuschauen und dann erst im zweiten Jahr, also genau jetzt, zu starten. Und an dem Punkt bin ich nun mit meinen Mädels. Letzten Freitag kam der lang ersehnte Regen und somit auch der Umzugstag. Samstag schien dann direkt wieder die Sonne und die Mädels sind auch gleich durchgestartete die Gegend zu erkunden. Und es hat keinen zwei Stunden gedauert und die Cherustker haben bereits die Pflaumenbäume und sämtliche Tränken der Gegend eingenommen. Sehr zur erschrecken der Katerjungs. Aber sie werden sich schon zusammenraufen.
Wie man hier schön erkennen kann herrscht reger Flugbetrieb.
Und wer genau hinschaut sieht auch die niedlichen kleinen Pollenhöschen die die Mädels alle an haben. Ich bin begeister.
Montag habe ich dann mit viel Rat und Tag und noch mehr Unterstützung eines Imkerkollegen das ganze Volk durchgeschaut, die Königin gezeichnet, Drohnenrahmen rein gehängt und sogar schon den ersten Honigraum aufgesetzt. Und so schaut das ganze nun nach erfolgreichen Umzug in die neue Beute aus. Ich sag euch, Ich bin stolz wie Bolle!
Klingt komisch, is aber so. Allerdings muss man dazu sagen, das unser c.a. 1000 Kompostwürmer in einer eigens für sie her- und aufgestellten Wurmfarm wohnen und liebevoll von mir gehegt und gepflegt und vor allem gefüttert werden.
Warum das, mag sich nun der eine oder andere angewidert fragen. Dafür gibt es eine Menge guter Gründe. Ich habe mich letztes Jahr ein bisschen mit Sepp Holzer und seiner Permakultur beschäftigt und fand den Gedanken von einem Gartensystem das fast von alleine funktioniert sehr spannend. Und eine Wurmfarm ist nix anderes und außerdem noch ein hilfreicher Baustein beim naturnahen gärtner. Sehr vereinfacht dargestellt: Man tut Würmer und Bioabfälle in eine Kiste. Die Würmer machen aus dem Grünzeug Humus und Dünger. Damit düngt man sein angebautes Obst und Gemüse, das man dann Essen kann. Was davon übrig bleibt verwerten wieder die Würmer zu Humus und Dünger und immer so weiter. Na klar ein Kompost macht nix anderes und da sind auch im besten Fall jede Menge Würmer drinn. Doch soll der Humus den man aus einer Wurmfarm ernten kann noch viel gehaltvoller sein als Kompost. Ganz zu schweigen von den wertvollen Wurmtee, der mit kostenlosem Flüssigdünger in absolut reinster Bioqualität gleich zu setzten ist. Außerdem habe ich gerne etwas was ich hegen und pflegen kann. Wenn ich schon keine Esel haben kann dann doch wenigstens Würmer.
Und ich muss sagen das sie wirklich Spaß machen. Ich finde es sehr spannend zu beobachten wie sich so ein kleiner Mikroorganismus in der Kiste entwickelt. Ich habe diese Wurmfarm zu Weihnachten bekommen (Ja, ich weis… man soll keine Haustiere zu Weihnachten verschenken. Aber bei Würmern kann man ja mal eine Ausnahme machen.) und in den letzten drei Monaten haben sich die Burschen (sie heißen alle Erwin) ganz fein entwickelt. Auch wenn mein Mann die letze Wurmflucht nicht so lustig fand. Wenn in so einem kleinen Lebensraum etwas nicht so läuft wie es soll, können auch schon mal einige Würmer die Flucht ergreifen und man findet am nächsten Morgen lauter kleine Mumien im Flur. Ich habe alle Erwinse anständig beerdigt und erst mal eine Fehleranalyse gemacht Gut beobachten ist hier die Devise. Dann habe ich zwei drei Dinge anders gemacht und schon verändert sich das ganze System. Im Augenblick sind sie sehr zufrieden und produzieren fleißig Dünger. Quasi meine erste Nutztierhaltung.
Wer jetzt Lust bekommen hat auch Wurmfarmer zu werden kann sich hier mal umschauen. Da findet ihr viel wissenswertes über diese possierlichen kleinen Kerlchen.